Gewalt-Wochenende im Gazastreifen
Während der israelischen Militäroperation „Heißer Winter“ sollen am Wochenende 64 Palästinenser bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Uno und EU üben scharfe Kritik an Jerusalems Vorgehen.
GAZA Blutiges Wochenende im Gazastreifen: Die israelische Armee hat während der Militäroperation „Heißer Winter“ nach palästinensischen Angaben 64 Palästinenser getötet und mehr als 160 verletzt. Zu den Opfern gehören 16 Kinder und Jugendliche. Es ist die höchste Opferzahl an einem Wochenende seit Beginn des palästinensischen Volksaufstandes Intifada im September 2000.
Friedensgespräche eingefroren
Wie konnte es soweit kommen? Am vergangenen Mittwoch tötete die israelische Armee fünf Hamas-Kämpfer. Diese hatten angeblich Angriffe auf Israel geplant. Die radikalislamische Hamas beschoss daraufhin israelische Grenzstädte mit Raketen.
Daraufhin startete die Militär-Offensive. Am Sonntag bombardierten Militärflugzeuge Abschussrampen und Raketenlager. Auch der Amtssitz des Hamas-Führeres Ismail Hanija wurde schwer beschädigt. Wie reagierten die politischen Führer? Palästinenserpräsident Mahmud Abbas fror sofort die Friedensgespräche mit Israel ein. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak dachte laut darüber nach, eine große Bodenoffensive im Gazastreifen zu starten, sollten die Raketenangriffe nicht aufhören. Trotz der Luftangriffe beschossen militante Palästinenser israelische Grenzstädte weiter mit Raketen.
Olmert: Kampf gegen Terror "nicht eine Sekunde" stoppen
Welche Reaktion kam aus dem Ausland? UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte die „unangemessene und überzogene Gewaltanwendung“ und forderte die Parteien dazu auf, den Friedensprozess fortzusetzen. Die EU-Kommission veruteilte sowohl die Raketenangriffe der Palästinenser als auch die unangemessene Gewaltanwendung der Israelis.
Israels Premier Ehud Olmert wies die Kritik scharf zurück. „Israel hat keinerlei Absicht, den Kampf gegen den Terror auch nur eine Sekunde zu stoppen“, sagte er.