Gedenktafel für ermordete Polizistin geschändet
Es war ein Verbrechen, das bundesweit für Aufsehen gesorgt hat. Im April 2007 wurden in Heilbronn zwei Polizisten aus nächster Nähe angeschossen. Eine Polizistin starb. Nun ist die Gedenktafel verschwunden.
Unbekannte haben die Gedenktafel für die im April 2007 in Heilbronn ermordete Polizistin samt Betonsockel ausgegraben und möglicherweise in den Neckar geworfen. Die Polizei geht davon aus, dass an der Schändung in der Nacht zum Samstag mindestens zwei Täter beteiligt waren. Am Montag soll die Wasserschutzpolizei mit der Suche nach der Tafel beginnen. Die an der Gedenkstelle auf der Heilbronner Theresienwiese sichergestellten Spuren würden noch ausgewertet, hieß es.
Ein Zusammenhang mit dem Mord an der Beamtin ist nach Polizeiangaben nicht erkennbar. Möglicherweise hänge die Tat mit Maßnahmen der Polizei zur Bekämpfung der Jugendkriminalität zusammen. Erst Anfang Januar hatten mehrere Jugendliche die Gedenktafel geschändet. Ein 73 Jahre alter Rentner, der sie zur Rede stellen wollte, war von den jungen Leuten zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech (CDU) hat den Diebstahl der Gedenktafel als «pietätlose und schändliche Tat» scharf verurteilt. Daraus spreche Verachtung und Missachtung der Trauer um die Ermordete, die Polizei und Bevölkerung mit dem Gedenkstein zum Ausdruck gebracht haben. «Für die Polizei des Landes bleibt dies eine Mahnung, gegen Verrohung und Gewalt konsequent vorzugehen», sagte der Innenminister. Die 22-jährige Polizeibeamtin war am 25. April 2007 auf dem Festplatz der Stadt von Unbekannten aus nächster Nähe im Dienst erschossen worden. Ihr 24 Jahre alter Kollege erlitt schwere Verletzungen und lag wochenlang im Koma. Nach der Tat sicherte die Polizei am Dienstfahrzeug die DNA-Spur einer unbekannten Frau, die im Zusammenhang mit mehr als 20 Straftaten in Deutschland, Österreich und Frankreich aufgefallen war, darunter mehrere Mordfälle. Die Fahndung nach ihr blieb bisher erfolglos. (dpa)