Gazprom: Konstruktionsfehler bei Siemens-Energy-Turbine

Gazprom hatte am Samstag nach einer planmäßigen Wartung der Turbine die Gaslieferungen nach Europa nicht wieder aufgenommen.
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Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1.
Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1. © Stefan Sauer/dpa/Archivbild

Moskau - Der russische Gaskonzern Gazprom macht den Lieferstopp über die Ostseepipeline Nord Stream 1 an einem angeblichen Konstruktionsfehler der eingesetzten Turbine von Siemens Energy fest. Wegen erhöhter Brand- und Explosionsgefahr habe die Technikaufsicht Rostechnadsor den Weiterbetrieb der Turbine untersagt, teilte Gazprom am Montagabend in Moskau mit. Ein Betrieb mit den festgestellten Mängeln widerspreche "den Normen der russischen Gesetzgebung".

Gazprom hatte am Samstag nach einer planmäßigen Wartung der Turbine die Gaslieferungen nach Europa nicht wieder aufgenommen. Das Unternehmen begründete dies mit angeblich austretendem Öl aus dem Aggregat von Siemens Energy.

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Bundesregierung: Technische Probleme vorgeschoben

Aus der Turbine Trent 60 in der russische Pumpstation Portowaja trete Öl aus an einer Stelle, an der es sehr heiß sei, schrieb Gazprom am Montag. Das Öl könnte sich entzünden; dann bedrohe Explosionsgefahr die Sicherheit der ganzen Pumpstation. Bei einer Wartung dieser Turbine im Juli sei das Problem nicht aufgetreten. Es sei aber schon an anderen Turbinen dieses Typs beobachtet worden. Dies lasse darauf schließen, dass der Fehler in der Konstruktion angelegt sei und sich nur durch einen Umbau bei Siemens Energy beheben lasse.

Die Bundesregierung hält die technischen Probleme mit der Pipeline für vorgeschoben. Sie wirft Moskau vor, die Gaslieferungen aus politischen Gründen zu verweigern. Der Kreml sieht die Schuld am Lieferstopp beim Westen und dessen Sanktionen gegen Russland.

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  • chgmuc am 08.09.2022 03:41 Uhr / Bewertung:

    Warum soll Putin Gas an Europa liefern wenn er von Europa täglich verteufelt und mit immer mehr Sanktionen zugeschüttet wird, nur ein Idiot könnte da an weitere Gaslieferungen an uns glauben!

  • Der wahre tscharlie am 06.09.2022 16:24 Uhr / Bewertung:

    Ein Konstruktionfehler grinsen Grad die Russen mit ihrer Super-Technik. Zur Erinnerung......20 000 Tonnen Diesel liefen aus einem Tank eines Kraftwerks bei Norilsk, u.a. in einen Fluß.
    100 Tonnen Öl sind in der Republik Komi in einen Fluß gelaufen.
    Zitat "SZ": "Jedes Jahr führen allein die Schwachstellen in russischen Pipelines zu etwa 10 000 größeren und kleineren Ölverschmutzungen, schätzt Greenpeace auf Grundlage offizieller Daten."

    Ganz ehrlich? Die "Konstruktionsfehler" sind im Kreml zu suchen. Ironie aus.

  • Sheriff J.W. Pepper am 06.09.2022 11:49 Uhr / Bewertung:

    Ja logisch - die Turbine laeuft seit Jahren unbeanstandet, aber in 2022 wird ploetzlich und unerwartet ein Konstruktionsfehler entdeckt. Bei der fraglichen Turbine tritt das dadurch verursachte Problem erst (bei der Wartung im Juli) gar nicht auf, aber bei anderen (die anscheinend dann noch in Betrieb sind) hat man Oelaustritt an einer heissen Stelle beobachtet, und just jetzt auch bei Trent 60. Yeah, right! In einer grossen, ueberregionalen Zeitung stand heute zu lesen, dass Herr Peskow laengst zugegeben habe, dass der Lieferstopp allein mit den westlichen Sanktionsmassnahmen zu tun hat und in Wahrheit keine technischen Hinderungsgruende existieren, die Lieferungen wiederaufzunehmen. Bei Polizeiverhoeren nennt man sowas "sich in Widersprueche verstricken".

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