Gauweiler feiert – mit Lafontaine

Der CSU-Mann begeht seinen 60. Geburtstag mit einer interessanten Gästemischung: Ein Trio von Ex-Ministerpräsidenten sowie Uschi Glas und Charlotte Knobloch. Alle zusammen feiern eine große Party auf dem Starnberger See.
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Nicht in derselben Partei und trotzdem Freunde. Oder vielleicht sogar gerade deswegen? Oskar Lafontaine und Peter Gauweiler auf der MS Starnberg.
Petra Schramek Nicht in derselben Partei und trotzdem Freunde. Oder vielleicht sogar gerade deswegen? Oskar Lafontaine und Peter Gauweiler auf der MS Starnberg.

Der CSU-Mann begeht seinen 60. Geburtstag mit einer interessanten Gästemischung: Ein Trio von Ex-Ministerpräsidenten sowie Uschi Glas und Charlotte Knobloch. Alle zusammen feiern eine große Party auf dem Starnberger See.

Vom Oberdeck schmettert die Blaskapelle den Bayerischen Defiliermarsch – das mag bei Edmund Stoiber Erinnerungen an große Auftritte wecken. Doch wem die inoffizielle CSU-Hymne an diesem Montag beim Einzug der Festgesellschaft am Dampfersteg von Berg wirklich gilt, das ist nicht so leicht zu sagen. Peter Gauweiler vielleicht, der Hauptperson des Abends, der Weggefährten, Freunde und Familie auf die MS Starnberg geladen hat zur Feier seines 60. Geburtstags. Vielleicht auch Stoibers Nachfolger Günther Beckstein, der ebenfalls an Bord ist. Oder gar Oskar Lafontaine, der dritte in der Ex-Ministerpräsidentenriege? Ja, genau, der. Der Chef der Linken ist kein Partei-, sondern echter Freund Gauweilers und darf folgerichtig als einziger an Gauweilers Tisch sitzen.

„Meine sehr verehrten Herren Ministerpräsidenten“, hebt Gauweiler dann in seiner Begrüßungsrede mit feinem ironischen Unterton an, während der Dampfer ablegt. Und die Festgemeinde gluckst fröhlich, als ihr die Spannung zwischen den Akteuren klar wird.

Stoiber, der Gauweiler einst aus seinem Kabinett warf. Beckstein, der Stoiber später aus dem Amt drängte. Gauweiler macht das alles sichtlich Spaß, und er formuliert sich seine eigenen Scherz-Schlagzeilen: „Stoiber und Gauweiler auf einem Boot – Beckstein vermittelt“. Teils jahrzehntelange Parteiquerelen lösen sich so mit einem Lachen auf. Und Stoiber und Lafontaine unterhielten sich gut.

Und damit ist es der großen Auftritte noch nicht genug. Selbst Unternehmerlegende Leo Kirch ist da, Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch, Uschi Glas. Und viele Weggefährten aus Gauweilers goldener Münchner CSU-Zeit, darunter ausdrücklich auch die in Parteiskandalen etwas unter die Räder Gekommenen: Max Strauß, Monika Hohlmeier, Joachim Haedke... Gegen 22 Uhr stoppt das Schiff extra, um noch zwei Nachzügler an Bord zu nehmen: Focus-Chef Helmut Markwort und Bunte-Chefin Patricia Riekel.

Und weil das noch nicht genug der großen Gesten ist, lässt Gauweiler die MS Starnberg vor König Ludwigs Todesstelle stoppen. Vom Schwesternschiff „Bayern“ aus schießen die Traunsteiner Gebirgsschützen Salut. Über allem thront ein aufgewühlter Himmel. Gauweiler johlt den Schützen zu. Und er spricht vom König wie von einem alten Bekannten.

Frank Müller

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