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Gaulands Entschuldigung: Der Skandal als Prinzip

AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über Gaulands Entschuldigung.
Natalie Kettinger
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Am Mittwoch hatten mehrere Besucher (eingeladen von der AfD) Bundestagsabgeordnete bedrängt, belästigt, gefilmt und beleidigt. Der AfD-Fraktionsvorsitzende Gauland sagte, das Verhalten der Gäste im Bundestag sei "unzivilisiert" gewesen.
Am Mittwoch hatten mehrere Besucher (eingeladen von der AfD) Bundestagsabgeordnete bedrängt, belästigt, gefilmt und beleidigt. Der AfD-Fraktionsvorsitzende Gauland sagte, das Verhalten der Gäste im Bundestag sei "unzivilisiert" gewesen. © Michael Kappeler/dpa/dpa

Empörung ist die übliche Masche der AfD - vom "Vogelschiss" bis zu ihren pöbelnden Gästen im Reichstag. Wer für Empörung sorgt, bleibt im Gespräch und wird von seiner Klientel beklatscht.

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AfD profitiert von Skandal - Zufall ausgeschlossen

Deshalb haben die Rechtspopulisten den Skandal zum Prinzip erhoben. Wenn Fraktionschef Gauland nun sein Bedauern über das "unzivilisierte" Benehmen der alternativen Besucher ausdrückt, ist das wahrlich Heuchelei. Zumindest die einladenden Abgeordneten haben gewusst, dass es sich bei mehreren Personen, denen sie Eintritt in die Herzkammer der Demokratie gewährten, um rechte YouTuber handelt.

Also um Menschen, die hoffen, im Internet Geld mit ihren Filmchen zu verdienen, indem auf ihrem Kanal Werbung geschaltet wird. Mehr Zuschauer, mehr Geld - so lautet das Geschäftsmodell. Und was wiederum animiert viele Menschen, ein YouTube-Video anzuklicken? Richtig: ein schöner fetter Skandal. Insofern haben sowohl die AfD als auch ihre Besucher vom Eklat im Reichstag profitiert. Und das soll Zufall gewesen sein? Wer das glaubt, ist nun wirklich bedauernswert blauäugig.

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  • Sachsenlöwe am 23.11.2020 12:34 Uhr / Bewertung:

    Das Parlament muss ein bedrohungsfreier Raum sein, der den nur ihrem Gewissen verpflichteten Abgeordneten (siehe GG) freie und unbedrängte Entscheidungen ermöglicht. Das ist ein Grundpfeiler der demokratischen Rechtsordnung. Einflussnahme auf Abgeordnete kann außerhalb des Reichstags stattfinden, was ja auch mehr als umfangreich geschieht. Wenn Abgeordnete in diesem geschützten Raum kurz vor Abstimmungen angegangen werden, ist das in jedem Fall ein Rechtsbruch und es spielt keinerlei Rolle, ob das mehr oder weniger aggressiv erfolgt. Weil die sogenannten Gäste der AfD-Parlamentarier aber Einflussnahme im Parlament zum Ziel hatten, sind sie Rechtsbrecher ebenso wie jene Mandatsträger, die sie ins Gebäude eingeladen hatten.
    Gesetz ist Gesetz. Wer Dieb ist wird verhaftet. Wer vorsätzlich und trotz Ermahnung und Aufforderung gegen die Maskenpflicht verstößt ebenfalls. Mich als Leser interessiert es nicht, wenn eine AfDler so durch vorsätzlichen Rechtsbruch Aufmerksamkeit erzielen will.

  • SFN am 22.11.2020 17:18 Uhr / Bewertung:

    Das die Dame den Altmaier bedroht hat ist lächerlich, vorallem weil die Dame langezeit vom ZDF hofiert wurde, da sie sich für Menschenrechte einsetze, sozusagen für die Asylpolitik usw und das ist dann eine "Rechte"? Persönlich würde ich gewissen Politikern ganz way anderes an den Kopf werfen, als Wörter grinsen

  • Oberlehrer am 22.11.2020 10:51 Uhr / Bewertung:

    Pöpeln, stänkern und die Hände in Unschuld waschen = Die Blauen. Das ist es, was anders machen wollten?

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