Gauck besucht den bayerischen Landtag
Im bayerischen Landtag äußert sich der Bundespräsident zu seinem Treffen mit Angehörigen der Neonazi-Morde tags zuvor. Und macht Werbung für die EU.
München - Beim Besuch im bayerischen Landtag hat Bundespräsident Joachim Gauck Teile der Berichterstattung über sein Treffen mit den Angehörigen der Neonazi-Mordopfer kritisiert.
Die Absage einzelner Familien sei unverhältnismäßig hochgezogen worden. Die Begegnung mit den Opferfamilien am Montag in Berlin sei wunderbar und von einer großen Dankbarkeit und Herzlichkeit geprägt gewesen, sagte er. „Ich war froh, dass ich diesen Menschen zum zweiten Mal begegnen konnte.“ Zum ersten Mal hatte Gauck bei der Gedenkfeier im Februar 2012 im Berliner Konzerthaus mit Angehörigen gesprochen
Zudem warb der Bundespräsident bei seinem Antrittsbesuch in Bayern für die EU. Es gebe zwar Verunsicherung wegen der Schuldenkrise. Deutschland habe aber bisher kein Geld verloren, sondern durch die Schwäche anderer Märkte sogar Geld verdient.
Er kündigte an, er werde am Freitag in seiner Grundsatzrede zum Thema Europa zwar auch Defizite benennen. Er wolle aber auch Treue zu Europa einfordern.Das Staatsoberhaupt wird im Berliner Schloss Bellevue vor rund 200 Gästen zu Perspektiven der europäischen Idee sprechen. Geladen sind Vertreter aus Politik und Kultur, von Glaubensgemeinschaften und Stiftungen sowie Schüler. Gauck hatte die Europäische Union zuletzt mehrfach als „einzigartiges Projekt des Friedens und der Freiheit“ gewürdigt.