Gauck: "Aufnahmefähigkeit ist begrenzt"

Trotz Willkommenskultur: Bundespräsident Gauck warnte jetzt vor den Problemen bei der unbegrenzten Aufnahme von Flüchtlingen. Mit deutlichen Worten machte das Staatsoberhaupt klar: "Die Aufnahmefähigkeit ist begrenzt"
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Warnte auch vor Extremisten unter den Asylsuchenden: Bundespräsident Joachim Gauck
dpa Warnte auch vor Extremisten unter den Asylsuchenden: Bundespräsident Joachim Gauck

Mainz - Klare Worte von Bundespräsident Joachim Gauck: Bei der Interkulturellen Woche in Mainz sprach das Staatsoberhaupt über Grenzen bei der Aufnahme von Flüchtlingen gesprochen. Bei dem Eröffnungsfestakt am Sonntag erklärte Gauck, das Asylrecht sei zwar nicht nach Zahlen bemessen - aber "unsere Aufnahmekapazität ist begrenzt, auch wenn noch nicht ausgehandelt ist, wo diese Grenzen liegen."

Wie eine humane Aufnahmepolitik in Zukunft gestaltet werden könne, müsse in Analysen und einer breiten gesellschaftlichen Debatte stattfinden.

Als eine der Herausforderungen nannte Gauck den Wohnungsbau. Es würden wohl weniger Neubauten fertig, als Menschen ankämen. "Wettbewerb um Wohnraum, besonders preiswerten Wohnraum, dürfte unvermeidlich sein." Aber Deutschland habe in seiner Geschichte auch wiederholt bewiesen, dass es Engpässe überwinden und materielle Herausforderungen meistern könne.

 

Terroristen unter den Flüchtlingen?

 

Der Bundespräsident warnte davor, dass unter den geflüchteten Menschen auch Fundamentalisten sein könnten, die Konflikte in ihrem eigenen Land in Deutschland weiterführen wollten. "Denen sage ich: Wir wollen in diesem Land keinen religiösen Fanatismus. Gotteskrieger müssen wissen: Der Rechtsstaat duldet keine Gewalt." Dies gelte auch für "rechtsradikale Brandstifter und Hetzer", die sich gegen die Aufnahme der Schutz suchenden Menschen stellten.

"Nun darf es nicht wieder dazu kommen dass in Europa neue Mauern und Grenzen errichtet werden", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Der Drang, ein Land zu verlassen und ein anderes zu erreichen, könne so nicht aufgehalten werden.

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Die Kirchen riefen zu persönlichen Begegnungen mit geflüchteten Menschen auf. Mitten im Flüchtlingsdrama zeige sich, wie wichtig das Anliegen der vor 40 Jahren gegründeten Interkulturellen Woche sei, sagte der Mainzer Kardinal Karl Lehmann.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte in einem ökumenischen Gottesdienst das Engagement der vielen Freiwilligen, aber auch der Polizei. Dies habe entscheidend dazu beigetragen, "dass wir bisher mit den großen Flüchtlingszahlen doch zurecht gekmmen sind".

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