Gauck appelliert an Bereitschaft, Flüchtlingen zu helfen

Bundespräsident Joachim Gauck hat an die Bereitschaft der Deutschen appelliert, auch angesichts des wachsenden Flüchtlingsandrangs zu helfen und Asylbewerber aufzunehmen. Zugleich räumte er ein, dass das nicht überall in Deutschland in gleichem Maße möglich ist.
Berlin - "Das geht auch nicht überall. In Dortmund und Duisburg wahrscheinlich ist inzwischen nicht mehr viel möglich", sagte das Staatsoberhaupt am Sonntagabend im ZDF-Sommerinterview. "Aber das Land ist groß, und wir sind immer noch so, dass wir sagen: Ja, wir stehen zu unserer Verpflichtung, Asyl zu gewähren."
Zugleich forderte Gauck die anderen EU-Mitgliedstaaten erneut auf, mehr zu tun. "Angesichts solcher Herausforderungen wie der Flüchtlingswelle ist es einfach erforderlich, dass wir uns einigen", sagte er mit Blick auf die europäischen Verhandlungen über Flüchtlingsquoten für einzelne EU-Länder. Zwar würden einige sicher versuchen, weniger zu tun. "Das muss die Staaten, die dazu ökonomisch und politisch in der Lage sind, aber nicht hindern, ihren Verpflichtungen zu entsprechen."
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Gauck mahnte auch mehr Zusammenhalt an: zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsschichten in Deutschland, mit den aus ihrer Heimat Geflüchteten und in Europa insgesamt. Ohne den gehe es nicht. Aber: "Wir sind wahrlich nicht am Ende unserer Möglichkeiten", sagte er.