Gaddafi bietet Libyern Geld für ihre Loyalität

Im Kampf gegen die Aufständischen setzt der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi im Osten weiter auf militärische Gewalt, doch im Westen bietet er Geld an.
dpa |
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Tripolis/Istanbul - Medien der libyschen Opposition meldeten am Freitag, Gaddafi habe Vermittler in die westlichen Städte Misrata, Nalut und Al-Sawija geschickt. Diese boten den Einwohnern der drei Städte, in denen es zuvor erbitterte Kämpfe zwischen Aufständischen und den Truppen Gaddafis gegeben hatte, viel Geld für ihre Loyalität an. Angeblich lehnten die Vertreter der Aufständischen dieses Angebot alle ab.

Die Oppositions-Website "Al-Manara" meldete zudem, in Misrata seien "Provokateure" mit Autos durch die Stadt gefahren und hätten die Jugend der Stadt zum "Heiligen islamischen Krieg gegen Gaddafi" aufgerufen. Die jungen Männer, die sich freiwillig gemeldet hätten, seien anschließend verschleppt worden.

Die arabische Tageszeitung "Al-Sharq Al-Awsat" berichtete in ihrer Freitagsausgabe, in der Stadt Al-Sawija hätten Gesandte Gaddafis jeder Familie, die durch die Unruhen ein Familienmitglied verloren hat, 250 000 Dinar (rund 145 000 Euro) angeboten. Alle anderen Familien sollten 20 000 Dinar erhalten.

Zuvor hatte das Regime bereits offiziell monatliche Unterstützungszahlungen in Höhe von 500 Dinar für jede libysche Familie versprochen. Im libyschen Staatsfernsehen diskutierten Funktionäre am Freitag über "Reformen". Einer von ihnen suchte dabei verzweifelt nach einem unverfänglichen Begriff für die Aufständischen, die er schließlich "diese Leute, die solche Forderungen haben", nannte.

Im Kampf gegen die Aufständischen im Osten, die sich in den Waffendepots der staatlichen Sicherheitskräfte mit Waffen und Munition eingedeckt haben, setzt Gaddafi derweil weiterhin Soldaten und Söldner ein.

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