Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Diktators

Mit dem Tod des libyschen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi endet in Libyen eine Ära der Gewalt, Willkür und Unterdrückung. Die Bilder seines Absturzes.
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Lächerliche Karikaturen, feiernde Rebellen: Ganz Libyen feiert nach einem monatelangen, blutigen Bürgerkrieg das Ende des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Sein Aufstieg und das Ende des libyschen Diktators in Bildern - zum Durchklicken!
AP/Francois Mori/dpa 26 Lächerliche Karikaturen, feiernde Rebellen: Ganz Libyen feiert nach einem monatelangen, blutigen Bürgerkrieg das Ende des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Sein Aufstieg und das Ende des libyschen Diktators in Bildern - zum Durchklicken!
Dieses Bild vom toten Gaddafi wurden am Donnerstagnachmittag über den arabischen Nachrichtensender Al Jazeera ausgestrahlt. Mittlerweile haben auch die USA und der libysche Ministerpräsident der Übergangsregierung den Tod des Ex-Machthabers bestätigt.
AP/Al Jazeera 26 Dieses Bild vom toten Gaddafi wurden am Donnerstagnachmittag über den arabischen Nachrichtensender Al Jazeera ausgestrahlt. Mittlerweile haben auch die USA und der libysche Ministerpräsident der Übergangsregierung den Tod des Ex-Machthabers bestätigt.
Jubelschreie in den Straßen von Sirte: Muammar al Gaddafi ist tot. Damit endet nicht nur ein 8-monatiger Bürgerkrieg, sondern auch ein über 40-jähriges Gewaltgeregime unter dem Diktator.
AP 26 Jubelschreie in den Straßen von Sirte: Muammar al Gaddafi ist tot. Damit endet nicht nur ein 8-monatiger Bürgerkrieg, sondern auch ein über 40-jähriges Gewaltgeregime unter dem Diktator.
Ein angesengtes Foto von Muammar al Gaddafi liegt in den Trümmern seiner Heimatstadt Sirte. Hier wurde der Ex-Machthaber Libyens am Donnerstag gefasst.
dapd/Bela Szandelszky 26 Ein angesengtes Foto von Muammar al Gaddafi liegt in den Trümmern seiner Heimatstadt Sirte. Hier wurde der Ex-Machthaber Libyens am Donnerstag gefasst.
So war Muammar al Gaddafi im Januar in einer aufgezeichneten Fernsehansprache zu sehen: Fast verwirrt wirkt der weltfremde Mann mit dem Turban. Er hält einen Regenschirm, spricht wenige Sekunden vom Erhalt seiner Allmacht und dem Kampf für die "richtige" Seite und lässt sich anschließend davonfahren.
dpa 26 So war Muammar al Gaddafi im Januar in einer aufgezeichneten Fernsehansprache zu sehen: Fast verwirrt wirkt der weltfremde Mann mit dem Turban. Er hält einen Regenschirm, spricht wenige Sekunden vom Erhalt seiner Allmacht und dem Kampf für die "richtige" Seite und lässt sich anschließend davonfahren.
Die Proteste in Nordafrika und der arabischen Welt haben große Wellen geschlagen - Diese Frau fordert auf einem Karikaturen-Poster das Ende der fünf brutalsten Machthaber der Region: Tunesiens Ex-Präsident Zine el-Abidine Ben Ali und Ägyptens gestürzter Machthaber Husni Mubarak sind auf ihrer Zeichnung genauso durchgestrichen, wie Libyens Gaddafi (Mitte). Noch "auf der Liste": Syriens Machthaber Baschir al Assad (links) und der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh.
dpa/Wael Hamzeh 26 Die Proteste in Nordafrika und der arabischen Welt haben große Wellen geschlagen - Diese Frau fordert auf einem Karikaturen-Poster das Ende der fünf brutalsten Machthaber der Region: Tunesiens Ex-Präsident Zine el-Abidine Ben Ali und Ägyptens gestürzter Machthaber Husni Mubarak sind auf ihrer Zeichnung genauso durchgestrichen, wie Libyens Gaddafi (Mitte). Noch "auf der Liste": Syriens Machthaber Baschir al Assad (links) und der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh.
"Der verrückteste Mann der Welt" steht neben dieser Karikatur, die ein Gaddafi-Gegner in Tripolis an eine Mauer gemalt hat. Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
dapd 26 "Der verrückteste Mann der Welt" steht neben dieser Karikatur, die ein Gaddafi-Gegner in Tripolis an eine Mauer gemalt hat. Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
Hier sitzt Gaddafi rücklinks auf einem Esel, dem er vergeblich den Befehl "Jetzt lauf schon!" zubrüllt. Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
AP/Francois Mori 26 Hier sitzt Gaddafi rücklinks auf einem Esel, dem er vergeblich den Befehl "Jetzt lauf schon!" zubrüllt. Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
In dieser Zeichnung beschwert sich Gaddafi beim Hüter der Unterwelt: "Ich kann bei Dir (in der Hölle) nicht gut schlafen" - der Sensenmann antwortet ihm kalt: "Es reicht mir jetzt mit Dir! Das war heute Deine allerletzte Nacht!". Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
AP/Francois Mori 26 In dieser Zeichnung beschwert sich Gaddafi beim Hüter der Unterwelt: "Ich kann bei Dir (in der Hölle) nicht gut schlafen" - der Sensenmann antwortet ihm kalt: "Es reicht mir jetzt mit Dir! Das war heute Deine allerletzte Nacht!". Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
Diese Zeichnung warnt den untergetauchten Machthaber: "Hey Gaddafi, in Libyen ist nur Platz für einen von uns - Du oder WIR!" Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
AP/Francois Mori 26 Diese Zeichnung warnt den untergetauchten Machthaber: "Hey Gaddafi, in Libyen ist nur Platz für einen von uns - Du oder WIR!" Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
Diese Karikatur zeigt einen reumütigen Gaddafi, der mit Sack und Pack sein Land verlässt. Seine Sprechblase liest: "Ich hätte meinen Reichtum mit dem Volk teilen sollen." Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
AP/Francois Mori 26 Diese Karikatur zeigt einen reumütigen Gaddafi, der mit Sack und Pack sein Land verlässt. Seine Sprechblase liest: "Ich hätte meinen Reichtum mit dem Volk teilen sollen." Die Rebellen nutzen die neuen Freiheiten seit Beginn der Ausschreitungen und machen sich in der Öffentlichkeit künstlerisch über Gaddafi lustig.
Nun werden im Land nicht nur die Abbilder des ungeliebten Machthabers demontiert. Sein ganzer Staatsapparat ist im Zerfall.
dpa 26 Nun werden im Land nicht nur die Abbilder des ungeliebten Machthabers demontiert. Sein ganzer Staatsapparat ist im Zerfall.
Noch vor zwei Jahren (2009) sprach der libysche Machthaber vor den Vereinten Nationen. Im selben Jahr übernahm Gaddafi den Ratsvorsitz der Afrikanischen Union und forderte dort die "Vereinigten Staaten von Afrika". Außerdem...
dpa/Jason Szenes 26 Noch vor zwei Jahren (2009) sprach der libysche Machthaber vor den Vereinten Nationen. Im selben Jahr übernahm Gaddafi den Ratsvorsitz der Afrikanischen Union und forderte dort die "Vereinigten Staaten von Afrika". Außerdem...
...wagte er mit seinem ersten Besuch in Rom (Italien) eine Annäherung an Europa. Damals ging es auch um die Flüchtlingsproblematik auf der Mittelmeer-Insel Lampedusa. Gaddafi bekam...
dpa 26 ...wagte er mit seinem ersten Besuch in Rom (Italien) eine Annäherung an Europa. Damals ging es auch um die Flüchtlingsproblematik auf der Mittelmeer-Insel Lampedusa. Gaddafi bekam...
Bereits im Februar des Folgejahres sollte jedoch der Anfang seines Absturzes beginnen: Im Februar 2011 demonstrierten tausende Libyer gegen ihren Machthaber.
AP/Alexandre Meneghini 26 Bereits im Februar des Folgejahres sollte jedoch der Anfang seines Absturzes beginnen: Im Februar 2011 demonstrierten tausende Libyer gegen ihren Machthaber.
Seine Gefolgsleute richteten daraufhin ein Blutbad unter Zivilisten an - der Bürgerkrieg in Libyen hatte begonnen.
dpa/Mohamed Messara 26 Seine Gefolgsleute richteten daraufhin ein Blutbad unter Zivilisten an - der Bürgerkrieg in Libyen hatte begonnen.
Im April 2011 zeigte sich Gaddafi noch siegessicher: Er hatte sich mit fünf afrikanischen Machthabern getroffen, die im Libyen-Konflikt vermitteln wollten. Doch die Rebellen sind genauso siegessicher wie der Diktator...
dpa/Mohamed Messara 26 Im April 2011 zeigte sich Gaddafi noch siegessicher: Er hatte sich mit fünf afrikanischen Machthabern getroffen, die im Libyen-Konflikt vermitteln wollten. Doch die Rebellen sind genauso siegessicher wie der Diktator...
Gaddafis ganze Familie wird in den Konflikt mit hineingezogen. Hier feiern Gaddafi-Gegner in Tripolis die Festnahme seines ältesten Sohnes Saif al-Islam.
dpa 26 Gaddafis ganze Familie wird in den Konflikt mit hineingezogen. Hier feiern Gaddafi-Gegner in Tripolis die Festnahme seines ältesten Sohnes Saif al-Islam.
In immer heftigeren Gefechten erobern die libyschen Rebellen nun weite Teile des Landes. Dabei...
dpa/Mohamed Messara 26 In immer heftigeren Gefechten erobern die libyschen Rebellen nun weite Teile des Landes. Dabei...
...werden tausende verletzt oder sterben in den Gefechten.
dpa/Mohamed Messara 26 ...werden tausende verletzt oder sterben in den Gefechten.
Hier feiern die Rebellen die Eroberung der Stadt Bani Walid, einem Vorort der bis zuletzt heftig umkämpften Geburtsstadt Gaddafis, Sirte. Das "Victory"-Zeichen ("Sieg") wird zum allgegenwärtigen Symbol der Befreieung Libyens.  So auch...
dpa/Mohamed Messara 26 Hier feiern die Rebellen die Eroberung der Stadt Bani Walid, einem Vorort der bis zuletzt heftig umkämpften Geburtsstadt Gaddafis, Sirte. Das "Victory"-Zeichen ("Sieg") wird zum allgegenwärtigen Symbol der Befreieung Libyens. So auch...
...beim Besuch der US-Außenministerin Hillary Clinton vor wenigen Tagen. Sie war...
AP/Kevin Lamarque 26 ...beim Besuch der US-Außenministerin Hillary Clinton vor wenigen Tagen. Sie war...
...nach Tripolis gereist, um den Rebellen ihren Zuspruch zu geben und ihnen für den weiteren Kampf Mut zu machen. Sie traf sich auch...
AP/Kevin Lamarque 26 ...nach Tripolis gereist, um den Rebellen ihren Zuspruch zu geben und ihnen für den weiteren Kampf Mut zu machen. Sie traf sich auch...
...mit dem libyschen Übergangsrat. Von den Rebellen wurde die US-Außenministerin begeistert empfangen. Lange hatten die Rebellen den Westen um Unterstützung in ihrem Befreieungskampf gebeten.
AP/Kevin Lamarque 26 ...mit dem libyschen Übergangsrat. Von den Rebellen wurde die US-Außenministerin begeistert empfangen. Lange hatten die Rebellen den Westen um Unterstützung in ihrem Befreieungskampf gebeten.
Währenddessen überrennen die Rebellen mit immer breiterem Zuspruch im eigenen Land und auch im Westen schließlich die letzten Bastionen der Gaddafi-Treuen: Sirte. Hier werden sie Muammar al Gaddafi finden, der...
dpa/Mohamed Messara 26 Währenddessen überrennen die Rebellen mit immer breiterem Zuspruch im eigenen Land und auch im Westen schließlich die letzten Bastionen der Gaddafi-Treuen: Sirte. Hier werden sie Muammar al Gaddafi finden, der...
...auf seiner Flucht angeschossen und damit tödlich verletzt wird. Unter den stürmischen Jubelschreien seiner Gegner stirbt der libysche Ex-Machthaber am Donnerstag in seiner Heimatstadt.
AP 26 ...auf seiner Flucht angeschossen und damit tödlich verletzt wird. Unter den stürmischen Jubelschreien seiner Gegner stirbt der libysche Ex-Machthaber am Donnerstag in seiner Heimatstadt.

Mit der Festnahme und dem wenig später bestätigten Tod des libyschen Ex-Machthabers Muammar al Gaddafi endet in Libyen eine Ära der Gewalt, Willkür und Unterdrückung.

Tripolis – “Ich bin ein Kämpfer, ein Revolutionär aus einem Zelt ", erklärte Gaddafi noch im Februar, unmittelbar nach dem Ausbruch der Proteste, "Ich werde am Ende als Märtyrer sterben. Ich werde bis zum letzten Blutstropfen kämpfen." Ob Gaddafi als Märtyrer in die Geschichte eingehen wird, hängt freilich von der Perspektive des Betrachters ab.

Libyens Muammar al-Gaddafi wurde als Terrorhelfer international geächtet und als Handelspartner hofiert. Im Westen galt der selbst ernannte Revolutionsführer mit bizarr anmutenden Gewohnheiten vielen als unberechenbar. Nun haben ihn die Rebellen im eigenen Land gefasst und bei seiner Festnahme so schwer angeschossen, dass der diktatorische Staatschef seinen Verletzungen erlag.

Damit endet in Libyen eine mehr als 40-jährige Unterdrückung. Das Ende des libyschen Diktators können Sie in der AZ-Bildergalerie noch einmal nachverfolgen - Gaddafis Ende, zum Durchklicken!

 

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