Gabriele Pauli: Sie verlässt die Freie Union

ZIRNDORF/MÜNCHEN - Vor einer Woche schmiss sie den Vorsitz in der Freien Union hin, jetzt steigt sie ganz aus: Gabriele Pauli verlässt ihre selbst gegründete Partei. Der Grund: Ohne ihr Wissen wurde sie als Bundespräsidentin vorgeschlagen.
Die frühere CSU-Rebellin Gabriele Pauli verlässt nach weniger als einem Jahr die von ihr gegründete Splitterpartei Freie Union. Der Parteiaustritt folgte am Donnerstag ihrem Rückzug vom Parteivorsitz wenige Tage zuvor.
Als Grund nannte Pauli, dass der stellvertretende Parteichef sie ohne ihr Wissen als Bundespräsidenten-Kandidatin vorgeschlagen hatte. Pauli – die mit der Freien Union eigentlich eine große Bürgerbewegung starten wollte – hält inzwischen das Parteiwesen insgesamt für überholt: „Egal, wer Bundespräsident wird, er sollte an einer Neuordnung des politischen Systems mitwirken, das nicht Posten und Positionen, sondern ernsthafte Lösungen in den Vordergrund stellt“.
Die Freie Union hatte im vergangenen Herbst die Zulassung zur Bundestagswahl verpasst, weil Pauli den Wahlvorschlag nicht unterschrieben hatte. Anschließend gab es eine heftige interne Dauerfehde zwischen Pauli und ihren Gegnern. Anfang der Woche erklärte Pauli schließlich ihren Rückzug vom Parteivorsitz. Das hinderte den stellvertretenden FU-Bundesvorsitzenden Holger Kruse nicht, Pauli als Bundespräsidenten-Kandidatin vorzuschlagen. Der Vorschlag sei „nicht mir ihr abgestimmt worden“, erklärte Pauli dazu.
dpa