Gabriele Pauli räumt jetzt auf
BAD SAAROW - Nach dem gescheiterten Antritt zur Wahl sollen nun Köpfe rollen – auch der des Schriftführers. Und fast der gesamte Landesvorstands Baden-Württembergs soll auch gleich weg.
Nach dem gescheiterten Antritt bei der Bundestagswahl gibt Gabriele Pauli in ihrer Freien Union jetzt das Fallbeil: Mehr als zehn Mitglieder werden aus der Partei ausgeschlossen. Darunter ist auch der unglückliche Schriftführer des bayerischen Landesverbands, Haimo Grebenstein, den Pauli für die geplatzte Kandidatur verantwortlich macht. Und gleich mitabgeurteilt wurde fast der komplette baden-württembergische Landesvorstand. Pauli: „Es sind so viele Menschen am Werk, die das Ziel der Partei gar nicht unterstützen wollen.“
Paulis Truppe war am Freitag von der Bundestagswahl ausgeschlossen worden, weil auf dem entscheidenden Parteiprotokoll zur Kandidatenaufstellung Paulis Unterschrift fehlte (AZ berichtete).
Dass Schriftführer Grebenstein sie nicht rechtzeitig darauf hingewiesen habe, sei kein Zufall, sagte Pauli bei der Vorstandssitzung am Sonntag. Vor allem aus Baden-Württemberg habe es zudem ständig Versuche gegeben, „alles Mögliche in die Wege zu leiten“, um die Freie Union „massiv zu stören“, so die Parteichefin weiter. Dies werde die Führung nicht hinnehmen.
Gleichzeitig ist Pauli aber offenbar entschlossen, die Panne nicht als Schlussstrich unter ihre Ambitionen zu sehen. Nun will die Freie Union bei den kommenden Landtagswahlen in Brandenburg, Saarland und Schleswig-Holstein antreten. Bisher hat die Partei allerdings nur in Bayern eine nennenswerte Basis. Nur im Freistaat gelang es ihr auch, die für einen Antritt bei der Bundestagswahl nötigen 2000 Unterschriften von Unterstützern zu beschaffen.