G7-Gegner wollen Acker für Protest-Camp mieten

G7 - der Gipfel der Staats- und Regierungschefs naht. Der Protest formiert sich. Die Gegner wollen massiv Contra bieten. Für sofortige Kritik beim Planungsstab der Polizei sorgt die Ankündigung der Gegner, sie hätten nun eine Fläche für ein Camp gefunden.
von  dpa
Ingrid Scherf vom Bündnis "Stop G7 Elmau" spricht am Sonntag in München auf einer Pressekonferenz.
Ingrid Scherf vom Bündnis "Stop G7 Elmau" spricht am Sonntag in München auf einer Pressekonferenz. © dpa

München - Die Gegner des G7-Gipfels Anfang Juni auf Schloss Elmau sind mit ihren Protestplanungen in die heiße Phase gestartet. Zahlreiche Veranstaltungen seien angemeldet und zu der zentralen Demonstration am 6. Juni in Garmisch-Partenkirchen würden bis zu 10 000 Menschen erwartet, sagte Mitanmelderin Ingrid Scherf von der Initiative "Stop G7 Elmau" am Sonntag in München.

Derzeit laufe die Abstimmung mit den Behörden über den genauen Ablauf. Unklar ist weiter, ob es ein Camp geben wird. Die Gegner haben zwar eine Fläche gefunden, die Behörden wollen ein Zeltlager aber verhindern.

Das Bündnis erwägt auch Blockaden, etwa um den Verkehr auf den Zufahrtsstraßen nicht mehr reibungslos laufen lassen. Es gehe aber keineswegs nur um Demonstrationen. "Das ist ein ganzer Blumenstrauß an Protesten."

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Das Bündnis will sich unter anderem bei einem Internationalen Gipfel der Alternativen in München am 3. und 4. Juni mit der Politik der G7 auseinandersetzen. Das sei "das inhaltliche Schwergewicht, das wir hier haben", sagte Scherf. Geplant sind gut ein Dutzend Workshops zu Klimaschutz, Flüchtlingspolitik, Schuldenerlass, globalen Machtverhältnissen und Krisenherden. Erwartet würden rund 400 Teilnehmer, sagte Julia Killet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern.

Inzwischen gebe es auf dem Gemeindegebiet Garmisch-Partenkirchen auch ein Grundstück für ein Camp, hieß es weiter. Details nannten die Organisatoren zunächst nicht. "Wir müssen noch das Camp ordnungsgemäß anmelden", sagte Benjamin Ruß von "Stop G7 Elmau" nach einer Planungskonferenz von rund 150 Vertretern des aus Dutzenden Gruppen bestehenden Bündnisses.

Der Planungsstab G7 bei der bayerischen Polizei warnte umgehend, bei vergleichbaren Veranstaltungen hätten sich in solchen Camps gewaltbereite Gruppierungen formiert. Zudem müssten die Behörden den Antrag für ein solches Camp mit Blick auf Brandschutz, Naturschutz, Abwasser- und Abfallbeseitigung oder Lebensmittelhygiene prüfen. Schon am Sonntag hieß es beim Planungsstab: "Nach einer ersten Einschätzung des Marktes Garmisch-Partenkirchen und der Polizei erscheint die in Rede stehende Fläche für die Errichtung eines "Protestcamps" nicht geeignet."

Zum G7-Gipfel im Landkreis Garmisch-Partenkirchen werden am 7. und 8. Juni die Staats- und Regierungschefs der sieben größten westlichen Industrieländer erwartet. Ebenfalls anreisen werden mehrere afrikanische Präsidenten, die Vorsitzenden mehrerer internationaler Organisationen und ein großer Tross von Mitarbeitern.

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