Früherer Brandenburger Innenminister Schönbohm gestorben

Er hat die Armee der DDR in die Bundeswehr integriert, danach hat der Ex-General steile Karriere in der Brandenburger CDU gemacht und wurde auch bundesweit bekannt. Nun ist der frühere Innenminister Jörg Schönbohm gestorben.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Jörg Schönbohm im November 2018 auf dem 33. Landesparteitag der Brandenburger CDU. 1996 wurde Schönbohm Innensenator in Berlin. Erst zwei Jahre zuvor war er in die CDU eingetreten.
Ralf Hirschberger/dpa Jörg Schönbohm im November 2018 auf dem 33. Landesparteitag der Brandenburger CDU. 1996 wurde Schönbohm Innensenator in Berlin. Erst zwei Jahre zuvor war er in die CDU eingetreten.

Potsdam - Der CDU-Politiker und frühere Innenminister von Brandenburg, Jörg Schönbohm, ist tot. Er starb in der heutigen Nacht im Alter von 81 Jahren, wie die Brandenburger CDU mitteilte. Zuerst hatte radio B2 darüber berichtet.

Schönbohm hatte im Jahr 2012 einen Schlaganfall erlitten und später an den Folgen gelitten. 1996 wurde Schönbohm Innensenator in Berlin. Erst zwei Jahre zuvor war er in die CDU eingetreten. 1999 wechselte Schönbohm nach Brandenburg, wo er die zuvor zerstrittene Landes-CDU einte. In Potsdam wurde er wenig später in einer rot-schwarzen Koalition Innenminister und Vize-Regierungschef.

Schönbohm wurde 1937 in Neu Golm im Landkreis Oder-Spree geboren, kam aber noch als Kind in den Westen. Nach dem Abitur in Kassel schlug er eine Bundeswehrlaufbahn ein. Zeitweise war er Kommandeur einer Panzerdivision, zudem arbeitete er im Verteidigungsministerium.

Als sein Meisterstück gilt die Auflösung und teilweise Integration der Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr nach der Wiedervereinigung. Damals war er Befehlshaber des Bundeswehrkommandos Ost in Strausberg östlich von Berlin. Außerdem war Schönbohm nach der Wende für den Abzug der russischen Streitkräfte zuständig.

Zu seinen Erfolgen in Brandenburg zählen eine Gemeinde- und Polizeireform. Vor allem die Polizei stärkte er. Die CDU in Brandenburg würdigte Schönbohm mit dem Ehrenvorsitz der Partei. Verheiratet war Schönbohm seit 1959, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würdigte ihn als "großen Patrioten im besten Sinne". Er habe sich große Verdienste um die Deutsche Einheit erworben, erklärte Woidke in einem Kondolenzschreiben. "Für notwendige Veränderungen hat er stets mit starkem Willen und Standhaftigkeit geworben und gekämpft."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.