Frauenquote abgelehnt: Polizei bleibt eine Männer-Truppe

MÜNCHEN - Die Frauen-Quote ist bei der CSU ein Thema. Doch wenn es zum Schwur kommt, sieht es ganz anders aus. Eine Quote für Polizistinnen in leitenden Positionen ist nicht erwünscht. „Das würde ja das ganze Leistungssystem in Frage stellen.“
Die Frauen-Union pocht in der CSU auf eine Frauen-Quote von 40 Prozent. Frauen-Ministerin Christine Haderthauer pocht auf mehr Frauen in Führungspositionen im Öffentlichen Dienst. CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer pocht drauf, Frauen zu unterstützen. Doch wenn es zum Schwur kommt, schaut es bei der CSU ganz anders aus. Am Dienstag lehnte die Regierungspartei im Landtag eine Quote für Polizistinnen in leitenden Positionen ab. „Das würde ja das ganze Leistungssystem in Frage stellen“, mauerte der CSU-Abgeordnete Bernhard Seidenath (42). Pikant: Bis zu seiner Wahl ins Maximilianeum war er der Sprecher des Frauen-und Arbeitsministeriums.
Der Grünen-Experte für den öffentlichen Dienst, Thomas Mütze, hatte die Quote für die Polizistinnen gefordert. Denn nur 7 Prozent Frauen sind bei der Polizei in Führungspositionen. Im Oktober hatte die Staatsregierung ein Zeichen gesetzt und erstmals eine Frau in Deutschland an die Spitze berufen. Lilliane Matthes führt in Unterfranken eines der sieben Polizeipräsidien in Bayern. Ausschuss-Chefin Ingrid Heckner (CSU): „Das ist doch ein guter Anfang.“ bö