Franzose soll unter IS-Geiselmördern sein

Ein zum Islam konvertierter und radikalisierter Franzose ist höchstwahrscheinlich einer der Geiselmörder, die in einem Video der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu sehen sind.
dpa |
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Paris - Es könnte sich dabei um einen jungen Mann aus der Normandie handeln, der im August 2013 nach Syrien gereist sei, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am Montag in Paris. Er sprach von der "sehr großen Wahrscheinlichkeit", dass damit zumindest ein Franzose an den Enthauptungen syrischer Gefangener beteiligt gewesen ist.

Die IS-Terrormiliz hatte sich am Wochenende in einem Internet-Video zur Ermordung des US-Bürgers Peter Kassig bekannt. Er ist die fünfte westliche Geisel, die von den Extremisten getötet wurde. Das neue Video zeigt zudem eine brutale Massenhinrichtung gefangener syrischer Soldaten.

Die USA und die Europäische Union verurteilten die Taten. US-Präsident Barack Obama sprach der Familie Kassigs sein Beileid aus. Der aus Indianapolis (Indiana) stammende Entwicklungshelfer habe einen "unzähmbaren Geist des Guten und der Ausdauer" in sich getragen, erklärte Obama. Seine Entführung durch IS-Terroristen sei ein Akt des puren Bösen gewesen.

Der französische Innenminister stützte seine Einschätzung auf Analysen des Videos vom Sonntag durch die Geheimdienste. Nach Medienberichten nennt sich der aus dem Département Eure stammende Mann nun Abu Abdallah al-Faransi ("der Franzose"). Er soll höchstens 23 Jahre alt sein und nach einem Aufenthalt in Mauretanien im Jahr 2012 allein über die Türkei nach Syrien gereist sei, um sich dort dem Dschihad anzuschließen.

Nach Angaben aus französischen Geheimdienstkreisen wird gegenwärtig überprüft, ob noch ein zweiter, aus einer großen Provinzstadt stammender Franzose unter den Geiselmördern sein könnte.

Der Innenminister wandte sich nachdrücklich vor allem an junge Franzosen, "die das bevorzugte Ziel der terroristischen Propaganda sind". Sie sollten die Augen öffnen angesichts der fürchterlichen IS-Taten, verlangte Cazeneuve: "Diese Hassprediger müssen als das angesehen werden, was sie sind - als Kriminelle, die ein System der Barbarei errichten." Dutzende jüngere Franzosen haben sich nach den Erkenntnissen der Behörden dschihadistischen Gruppen angeschlossen.

IS-Kämpfer drohten unterdessen mit der Ermordung von gefangenen libanesischen Soldaten und Polizisten, sollten nicht lebenslange Gefängnisstrafen gegen inhaftierte Extremisten aufgehoben werden, wie der libanesische Kanal Future TV berichtete. Insgesamt sind 24 libanesische Sicherheitskräfte in der Gewalt des IS und der radikalen Al-Nusra-Front, Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida.

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