Frankreich schmiedet Bündnis gegen IS - weiter Alarmstufe in Brüssel

Während französische Kampfjets weiter Angriffe auf die IS-Terrormiliz fliegen, sucht Präsident Hollande weltweit Verbündete. In Brüssel kehrt der Alltag noch immer nicht zurück.
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Weiterhin patroullieren schwer bewaffnete Soldaten durch die belgische Hauptstadt. Frankreichs Präsident Francois Hollande bemüht sich derzeit um eine internationale Anti-IS-Allianz
dpa/AZ Weiterhin patroullieren schwer bewaffnete Soldaten durch die belgische Hauptstadt. Frankreichs Präsident Francois Hollande bemüht sich derzeit um eine internationale Anti-IS-Allianz

Paris/Brüssel – Nach den Terroranschlägen von Paris schmiedet Frankreichs Präsident François Hollande an einer internationalen Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Dazu reist Hollande am Dienstag zu Gesprächen mit US-Präsident Barack Obama nach Washington. Am Mittwoch wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Paris sein, am Donnerstag ist Hollande in Moskau beim russischen Staatschef Wladimir Putin zu Gast.

Lesen Sie hier: Iran unterstützt Putin im Kampf gegen den IS

In der belgischen Hauptstadt Brüssel gilt derweil weiter die höchste Terrorwarnstufe. Sie war am Montagabend verlängert worden, weil die Sicherheitsbehörden noch immer von einer "ernsten und unmittelbaren Bedrohung" ausgehen. Sie fürchten Anschläge wie die am 13. November in Paris.

Die maximale Warnstufe soll bis kommenden Montag gelten, allerdings sollen Schulen und die U-Bahn bereits von Mittwoch an wieder öffnen, teilte Premierminister Charles Michel nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates mit. Am Montag war die U-Bahn in Brüssel den dritten Tag in Folge komplett geschlossen. Auch Schulen, Universitäten und viele andere öffentliche Einrichtungen waren zu.

 

Salah Abdeslam noch immer untergetaucht

 

Die Suche der Ermittler nach dem Terrorverdächtigen Salah Abdeslam (26), dem Bruder eines der Selbstmordattentäter von Paris, blieb zunächst weiter ohne Erfolg. Er soll an den Anschlägen in Paris mit 130 Toten und Hunderten Verletzten beteiligt gewesen sein. Belgiens Innenminister Jan Jambon machte laut Nachrichtenagentur Belga im Sender VTM deutlich, dass die Behörden den Verdächtigen fassen wollten, ebenso "andere Personen in diesem Netz". In den nächsten Tagen sollte weitere Polizeieinsätze folgen "bis die ganze Sache geklärt ist". Die bisherigen Operationen hätten nicht den gewünschten Erfolg gebracht, räumte er ein. "Das Problem ist nicht erledigt, das ist klar."

Hollandes diplomatische Mission hatte bereits am Montag begonnen. Gemeinsam mit dem dem britischen Premier David Cameron gedachte er vor dem Konzertsaal "Bataclan" in Paris der Opfer der Terrorserie. Cameron sagte Frankreich Unterstützung zu.

 

Sprengstoffgürtel in Pariser Vorort entdeckt

 

In einem Vorort von Paris wurde am Montag ein weggeworfener Sprengstoffgürtel entdeckt. Laut Polizei lag das verdächtige Fundstück in einem Mülleimer in der bislang nicht im Mittelpunkt der Terrorermittlungen stehenden Gemeinde Montrouge. Dort in der Nähe - in Châtillon - war am Abend der Anschläge von Paris das Mobiltelefon des international gesuchten Terrorverdächtigen Salah Abdeslam geortet worden. Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab. "Die Ermittlungen sind im Gange", sagte ein Sprecher am Abend. Mehrere Attentäter von Paris hatten sich mit Sprengstoffgürteln in die Luft gesprengt.

 

Paris bombardiert Ziele in Syrien und im Irak

 

Die französischen Streitkräfte flogen derweil im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) wieder Lufteinsätze vom Flugzeugträger "Charles de Gaulle" aus. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurde in der Region der westirakischen Provinzhauptstadt Al-Ramadi eine Gruppe Terroristen ausgeschaltet. Auch in Syrien seien Ziele getroffen worden.

Das US-Außenministerium in Washington wies unterdessen US-Bürger auf die weltweite Gefahr von Terroranschlägen auf Reisen hin. "Unsere derzeitigen Informationen legen nahe, das der IS, Al-Kaida, Boko Haram und andere Terrorgruppen weiterhin terroristische Angriffe in mehreren Regionen planen", heißt es in der Mitteilung. Es handelt sich bei der Veröffentlichung des Außenministeriums ausdrücklich nicht um eine Reisewarnung, die den Verzicht auf das Bereisen bestimmter Regionen nahelegt, sondern um einen sogenannten "Travel Alert", der vor grundsätzlichen Gefahren warnt.

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