Forscher: Dynamik neuer Unterstützungszusagen für Ukraine lässt nach

"Der Westen und insbesondere die EU sollte ein zentrales Planungsbüro für die Unterstützung der Ukraine einrichten, damit Zusagen für das Land koordiniert und damit für die Regierung in Kiew planbar werden", sagt Christoph Trebesch, Forschungszentrumsdirektor am IfW Kiel.
AZ/dpa |
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Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat, verfolgt die Vorstellung der Plattform "Germany4Ukraine". (Archivbild)
Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat, verfolgt die Vorstellung der Plattform "Germany4Ukraine". (Archivbild) © Michael Sohn/AP/dpa

Kiel - Die Dynamik neuer Unterstützungszusagen für die Ukraine lässt nach Erhebungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft nach.

Waffen oder Finanzhilfen erreichen Ukraine weiter nur sehr zeitverzögert

Andere Länder stellten dem angegriffenen Land Waffen oder Finanzhilfen weiterhin nur sehr zeitverzögert bereit, die Unterstützung bleibe zudem deutlich hinter dem zurück, was zur Stabilisierung der Lage nötig wäre,

Trebesch leitet das Team, das den Ukraine Support Tracker des Instituts erstellt. Die Datenbank erfasst systematisch den Wert der Unterstützung, die Regierungen von knapp 40 Ländern der Ukraine seit Kriegsbeginn zugesagt haben.

Im Zeitraum vom 8. Juni bis zum 1. Juli kamen demnach nur wenige neue Zusagen hinzu. Die größte neue Einzelzusage sei militärische Unterstützung durch Großbritannien im Umfang von 1,5 Milliarden Euro. Insgesamt seien mittlerweile Hilfszusagen von 80,7 Milliarden Euro erfasst.

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Auffällig sei die große Lücke zwischen zugesagter und tatsächlich geleisteter Unterstützung. Sowohl bei militärischen als auch finanziellen Zusagen lägen die Leistungen unter dem, was die Ukraine laut eigener Einschätzung benötigt und was dem Land versprochen worden sei.

Trebesch: "Derzeit dominiert ein nationales Vorgehen"

"Der Westen und insbesondere die EU sollte ein zentrales Planungsbüro für die Unterstützung der Ukraine einrichten, damit Zusagen für das Land koordiniert und damit für die Regierung in Kiew planbar werden", schlug Trebesch vor.

Er fügte hinzu: "Derzeit dominiert ein nationales Vorgehen. Sowohl für die militärische als auch für ihre Haushaltsplanung ist die Regierung der Ukraine jedoch auf einen verlässlichen Zeitplan angewiesen, wann Unterstützung das Land erreicht."

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  • Der wahre tscharlie am 06.07.2022 15:12 Uhr / Bewertung:

    "Auffällig sei die große Lücke zwischen zugesagter und tatsächlich geleisteter Unterstützung. Sowohl bei militärischen als auch finanziellen Zusagen lägen die Leistungen unter dem, was die Ukraine laut eigener Einschätzung benötigt und was dem Land versprochen worden sei."

    Genau das ist der Punkt. Deshalb "fordert" Selenskji ja immer, weil viel zuwenig ankommt.

  • Dr. Schönfärber am 06.07.2022 17:25 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Vielleicht soll Hr. Selenskji mal BITTEN anstatt immer nur zu FORDERN.
    Könnte unter Umständen zielführender sein, unter Gesichtspunkten des Anstandes und der Erziehung sowieso.

  • Der wahre tscharlie am 06.07.2022 18:54 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dr. Schönfärber

    Wer die Interviews und Aussagen des Herrn Selenskji genauer verfolgt, wird auch feststellen, dass er sich schon mehrfach bedankt hat. Öffentlich. In den Videokonferenzen z.B.
    Aber da muß man halt auch zuhören.

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