Flüchtlingsabkommen: Die Uhr tickt

AZ-Nachrichten-Chefin Natalie Kettinger über die Abmachungen mit EU-Staaten bezüglich Flüchtlingsabkommen. Viel Zeit bleibt nicht mehr.
von  Natalie Kettinger
Natalie Kettinger kommentiert die aktuelle Lage der Flüchtlingsabkommen.
Natalie Kettinger kommentiert die aktuelle Lage der Flüchtlingsabkommen. © dpa

Der große Wurf ist das Flüchtlingsabkommen zwischen Berlin und Madrid wahrlich nicht. Seit Mitte Juni wurden bei Kontrollen in Deutschland gerade einmal acht Menschen aufgegriffen, die vorher in Spanien einen Asylantrag gestellt hatten. Die Bilanz an der bayerisch-österreichischen Grenze – um die es in der neuen Vereinbarung ausschließlich geht – lautet: null. Zero. Kein einziger. Was wenig verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass die Route über Felix Austria ein Umweg ist.

Insofern ist das Spanien-Abkommen tatsächlich nicht mehr als eine Beruhigungspille. Ein minimaler Erfolg, auf den Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verweisen kann, sollten vergleichbare Abmachungen mit Griechenland und Italien scheitern. Was nicht auszuschließen ist. Athen stellt Bedingungen (Familienzusammenführungen) – und Rom stellt sich stur. Diese Woche, hat Seehofer gesagt, wolle er Ergebnisse präsentieren. Die Uhr tickt. Er hat sie selbst gestellt.

 

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