Florian von Brunn ein Machiavelli der Sozis?
Der Zustand der SPD, in Bayern wie im Bund, ist besorgniserregend. Eine Partei, die taumelt, kannibalisiert sich gerne mal selbst. Die SPD hat in der Vergangenheit schon oftmals bewiesen, dass sie das ganz gut kann. Insofern ist bemerkenswert, dass nun ein zutiefst menschlicher Vorfall zum Sturz des Fraktionsvorsitzenden Florian von Brunn geführt hat.
Ein Steinchen bringt alles ins Rollen
Der Streit um die Überstunden eines Mitarbeiters war zwar nur das Steinchen, das alles ins Rollen gebracht hat. Aber dennoch symptomatisch. Denn der Politiker ist nicht über einen falschen Kurs, die falschen Themen gestolpert. Sondern über seinen Führungsstil.
Welches Profil passt nach außen, welches nach innen?
Dass von Brunn auch mal hantig werden kann, passt eigentlich gut auf das Stellenprofil eines Oppositionspolitikers. Nur in der eigenen Organisation, da sind andere Qualitäten gefragt. Offenbar haben diese gefehlt. Als Sozi den Machiavelli zu geben, das passt nicht.
Das Votum in der Fraktion war deutlich. Obwohl er schon nach der Landtagswahl wusste, dass es um seinen Rückhalt schlecht steht, hat von Brunn es nicht geschafft, die Situation zu drehen.
Neue Mitglieder verprellt
Nein, im Gegenteil: Selbst neue Fraktionsmitglieder, wenn man so will unbelastet von der Historie, hat von Brunn binnen kürzester Zeit verprellt. Wenn ausgerechnet Sozis sieben Stunden darüber streiten, ob ein Mitarbeiter Überstunden ausgezahlt bekommt, dann ist das grotesk.
Der Amerikaner sagt...
In den USA spricht man davon, dass Menschen, die bei einer Firma zu arbeiten anfangen, aber wegen eines Chefs gehen: People join a company and leave a manager. Ein Prinzip, das in sehr vielen Fällen gilt. So auch bei von Brunn. Nur dass es jetzt ihn erwischt hat.