Flexi-Rente kostet eine Milliarde im Jahr
Wenn Rentner beitragsfrei weiterbeschäftigt werden, drohen der Sozialversicherung hohe Ausfälle.
Berlin - Eine flexiblere Gestaltung des Renteneintritts würde nach Einschätzung des Arbeitsministeriums die Sozialversicherung mit hohen Beitragsausfällen belasten. Sollten Arbeitgeber, die Rentner weiterbeschäftigen, dafür von der Beitragspflicht befreit werden, würde das die gesetzliche Rentenversicherung knapp eine Milliarde Euro im Jahr kosten.
Für die Arbeitslosenversicherung seien Ausfälle von bis zu 80 Millionen Euro im Jahr zu erwarten. Das geht aus einer Antwort des SPD-geführten Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor, die dem SWR vorliegt.
Der Vorschlag, Arbeitnehmer auf eigenen Wunsch später als gesetzlich vorgeschrieben in Rente gehen zu lassen, war in der Diskussion um die Rente ab 63 für langjährige Beitragszahler aufgekommen.
Vor allem die Mittelstandsvereinigung der Union ist dafür. Im Rentenpaket von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) ist die Flexi-Rente nicht vorgesehen. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hatte aber mehrfach angedeutet, dass dies ein Punkt sei, in dem die SPD der Union im Gesetzgebungsverfahren entgegenkommen könnte.
In der Antwort des Ministeriums auf die Grünen-Anfrage heißt es laut SWR: „Konkrete Vorschläge zur Weiterbeschäftigung von Rentnerinnen und Rentnern werden derzeit im Bundesministerium für Arbeit und Soziales nicht diskutiert.“