Fitness im Landtag
Mehr Bewegung im Landtag - jedenfalls körperlich: Abgeordnete und Mitarbeiter sollen sich fitmachen und ihre Sport-&-Wellness-Oase nutzen
München - Es ist wie im richtigen Leben: Da wartet im Landtag auf die Abgeordneten nach dem Regieren eine Fitness-Oase, die mit allen Schikanen ausgestattet ist. Doch keiner geht hin. Das soll sich nun ändern. Gemeinsam mit Ex-Skirennläuferin Christa Kinshofer und deren Ehemann, dem Sportmediziner Erich Rembeck, will Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) die Parlamentarier und Mitarbeiter auf Trab bringen – und in einem vierwöchigen Pilotprojekt fitmachen. Mit einem Koordinationstest, der die Körperstabilität misst, ging’s gestern los.
Der Anfang war nicht leicht: Zwei Mal 30 Sekunden auf einem Wackelteller in Skiabfahrtshaltung das Gleichgewicht testen. „Da komm’ ich ja ganz schön ins Schwitzen“, stöhnte die sportliche Vize-Präsidentin Inge Auris (SPD) und bekam als Resultat: „Körperstabilität schlecht“. „Alles nur Übung“, beruhigte Christa Kinshofer. Die gewichtige Landtagspräsidentin Barbara Stamm stellte sich nur zögernd auf den Wackelteller: „Ich habe heute meine sportliche Betätigung getan: Ich bin die Treppe heruntergegangen.“
Sportmediziner Erich Rembeck, Ex-Mannschaftsarzt von 1860 München, der mit seiner Frau nun eine Klinik betreibt, erklärte: „Auf der ganzen Welt gibt’s keine Tablette, die so gesund und effektiv ist wie körperliche Bewegung.“ Vier Wochen stehen den Abgeordneten und Mitarbeitern nun zwei Sportlehrer zur Verfügung: als „Appetizer“. Das lässt sich der Landtag 5400 Euro kosten. Im achtstöckigen Erweiterungsbau, der im Sommer 2012 eingeweiht worden ist, befindet sich ein so genanntes „Gesundheitszentrum“ mit großem Saunabereich und einem Fitnessraum mit den tollsten Geräten. Ob’s jetzt mehr genutzt wird, muss sich nun rausstellen.
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