Feuertaufe bestanden

DSCHIBUTI - Die Bundeswehr trägt ihren ersten Kampf gegen Piraten erfolgreich aus – inklusive Entwaffnung der Seeräuber
48 Stunden nach dem Beginn des bisher robustesten Einsatzes der Bundeswehr ging es gleich zur Sache: Deutsche Soldaten vereitelten am Horn von Afrika einen Piratenangriff und entwaffneten die Seeräuber.
Die Fregatte „Karlsruhe“ empfing am ersten Feiertag einen Notruf des ägyptischen Schiffes „Wadi al Arab“ – nur wenige Stunden nach gemeinsamen Liedersingen unter einem Baum aus Tauen. Sie eilte ihm sofort zur Hilfe. Das Bundeswehrschiff war 50 nautische Meilen (92 Kilometer) entfernt und damit das nächste der EU-Mission „Atalanta“. Es schickte einen Kampfhubschrauber „Sea Lynx“ vor. „Unmittelbar, nachdem der Hubschrauber beim ägyptischen Handelsschiff angekommen war, haben die Piraten den Angriff abgebrochen“, schildert Korvettenkapitän Christoph Kohlmorgen.
Anschließend hätten deutsche Soldaten dann die sechs Piraten entwaffnet. Sie hätten sich sofort ergeben. „Wir haben sie aufgebracht und ihre Waffen vernichtet. Dann haben wir sie ziehen lassen“, so Kohlmorgen. Weitere Details wollte er dazu nicht nennen. Fregattenkapitän Joachim Kufahl hatte beim Verteidigungsministerium angefragt, was mit den Piraten zu tun sei – dieses entschied auf Laufenlassen, da der „Akt der Piraterie“ ja verhindert worden sei. Kufahl: „Die konnten keinen Schaden mehr anrichten.“
Ein zweiter Hubschrauber, der von der etwas weiter entfernten Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ startete, barg einen ägyptischen Seemann, der beim Angriff der Piraten durch Schüsse schwerverletzt worden war. Diese hatten den Frachter, der ukrainischen Weizen nach Südkorea transportierte, mit Sturmgewehren angegriffen und versucht, ihn zu kapern. Der Ägypter wurde auf dem Bundeswehr-Schiff operiert, ist außer Lebensgefahr und soll nun in eine Klinik in seinem Heimatland verlegt werden, berichtete der Korvettenkapitän.
Die internationale Seefahrtsbehörde IMB bedankte sich bei der Bundeswehr.