Festnahme in Antalya: Ein inhaftierter Deutscher in der Türkei freigelassen
Berlin - Einer der in der vergangenen Woche in der Türkei festgenommenen Deutschen ist wieder auf freiem Fuß. Der Rechtsanwalt des Inhaftierten habe mitgeteilt, dass sein Mandant ohne Auflagen freigelassen worden sei, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin.
Am vergangenen Freitag waren auf dem Flughafen des Urlaubsorts Antalya zwei Deutsche aus politischen Gründen festgenommen worden. Der zweite ist weiterhin in Haft. Insgesamt sitzen damit noch elf Deutsche in türkischen Gefängnissen, denen unter anderem Unterstützung von Terroristen vorgeworfen wird. Sie wurden alle nach dem gescheiterten Putschversuch vor einem Jahr festgenommen.
Verschärfte Reisehinweise als Reaktion auf Verhaftungen
Die Bundesregierung hatte nach der Inhaftierung des Menschenrechtlers Peter Steudtner Mitte Juli einen Kurswechsel in der Türkei-Politik vorgenommen und die Reisehinweise für das Urlaubsland vieler Deutscher verschärft. Seit den Festnahmen am Freitag werden weitere Reaktionen diskutiert.
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz forderte am Sonntagabend überraschend einen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will darüber Gespräche mit den anderen EU-Mitgliedern führen. Für einen Abbruch der Verhandlungen ist ein einstimmiger Beschluss der 28 EU-Mitglieder nötig.
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