FDP verliert drastisch Mitglieder
Mit einem Minus von rund 7,5 Prozent, erlebt die FDP den stärksten Einbruch der Mitgliederzahlen seit 15 Jahren. Die Grünen konnten dafür ein Plus verbuchen.
Berlin - Der von Personalquerelen und schlechten Umfragewerten geplagten FDP sind im zu Ende gehenden Jahr massiv die Mitglieder davon gelaufen. Ihre Zahl sank um mehr als 5000 auf 63 416, berichtet die "Frankfurter Rundschau" (Donnerstag) unter Berufung auf eine eigene Umfrage.
Mit einem Minus von rund 7,5 Prozent erlebe die FDP den stärksten Einbruch seit 15 Jahren.
Gleichzeitig verbuchten die Grünen dem Bericht zufolge einen neuen Rekordwert: Sie wuchsen um rund 6000 Anhänger (plus 11,3 Prozent) auf 58 959 Mitglieder. Stichtag war jeweils der 20. Dezember.
Der Berliner Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer sagte der Zeitung, in beiden Fällen handele es sich um sehr deutliche Ausschläge. "Die sind am oberen Rand dessen, was man normalerweise sieht." Während die FDP die Quittung für ihre magere Regierungsbilanz erhalte, hätten die Grünen offenbar stark von der Berichterstattung über die Atomkatastrophe von Fukushima profitiert.
Bei den Volksparteien hält der Schrumpfungsprozess dem Bericht zufolge weiter an. CDU und SPD zählen demnach erstmals weniger als eine halbe Million Mitglieder. Während die CDU vom Jahresanfang bis Ende Oktober rund 2,3 Prozent ihrer Mitglieder verlor und nun bei 493 846 liegt, konnte die SPD den Minustrend etwas verlangsamen und hat mit einem Minus von 1,7 Prozent jetzt noch 493 664 Mitglieder. "Bei der CDU schlagen sich die Turbulenzen der Regierung nieder", sagte Niedermayer: "Die SPD hat sich wieder gefangen. Das sieht man auch in den Umfragen."
Ungebremst ist der personelle Abwärtstrend bei der Linkspartei. Sie verlor knapp 4000 Anhänger (minus 5,2 Prozent) und zählt nun noch 69 800 Parteimitglieder.