FDP-Machtkampf: Splitter und Spiele

Die AZ-Redakteurin Anja Timmermann schreibt über die FDP und die Pläne von Rainer Brüderle.
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Die AZ-Redakteurin Anja Timmermann schreibt über die FDP und die Pläne von Rainer Brüderle

München - Rainer Brüderle versucht es jetzt mit Winkelzügen für Fortgeschrittene: 48 Stunden vor der Niedersachsen-Wahl wirbt er öffentlich dafür, die Neuwahl des FDP-Vorsitzenden baldmöglichst vorzuziehen. Die naheliegende Lesart ist, dass er den FDP-Anhängern schon mal signalisieren will: Ihr könnt doch für uns stimmen, der Rösler ist bald weg. Der denkbare Trugschluss daran ist, dass die Wähler nicht so stark strategisch über Bande denken wie er und sich nur noch und erst recht kopfschüttelnd abwenden von dieser Partei mit ihrem internen Umgang.

Nebenbei: Brüderle muss sich seines Standings sehr sicher sein, wenn er glaubt, dass das nicht auch auf ihn zurückfallen könnte.

Ein Szenario, in dem Rösler nach der Wahl doch noch Chef bleiben kann, ist schwer vorstellbar. Die Frage ist nur noch, ob und wie sehr er sich wehrt. Warum man sich überhaupt noch mit dieser Splitterpartei und ihren Spielchen beschäftigt, liegt daran, dass es momentan von ihr abhängt, welcher Block regiert (was man bedauern kann).

Ein paar tausend Stimmen über der Hürde, und Schwarz-Gelb kann weitermachen. Ein paar tausend Stimmen darunter, und Rot-Grün wird die Macht übernehmen. Beides ist ein wuchtiges Signal für Berlin. Wobei Rainer Brüderle in einem Punkt sicher recht hat:

Es wäre „unfair“, die Lage der FDP allein Rösler anzulasten. Der überforderte junge Mann gibt sicher einen guten Sündenbock ab. Ob die FDP mit einem anderen Chef attraktiver wäre, muss sich erst zeigen.

 

 

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