FDP-General für "Selbstkorrektur" seiner Partei
Frankfurt/Main - Die FDP sei in der Vergangenheit manchmal mit einer Politik "in Verbindung gebracht worden", wie sie in den USA die Neokonservativen verträten.
"Bei denen nimmt das Vertrauen auf den ungeregelten Markt mitunter religiöse Züge an. Zugleich wurde die wirtschaftliche Vernunft im billigen Zentralbankgeld ertränkt", sagte er der "Frankfurter Rundschau". Dies aber entspreche nicht "der Tradition eines Otto Graf Lambsdorff und der Sozialen Marktwirtschaft".
Dies wieder stärker herauszuarbeiten, könnte "ein Anknüpfen an bestehende Traditionen und ein Teil Selbstkorrektur sein", meinte Lindner. Liberale pflegten "eine skeptische Staatsfreundschaft" - der Einzelne sei zwar Ausgangspunkt ihrer Politik, "aber er kann mit seiner Freiheit nichts anfangen, wenn Ressourcen wie Gesundheit, intakte Umwelt, Infrastruktur und Bildung nicht zur Verfügung stehen". Außerdem sei der Staat "unverzichtbar für die Ordnung der Märkte", etwa bei der notwendigen Regulierung von Hedgefonds, so der FDP-Generalsekretär. Steuererhöhungen für Reiche lehnt Lindner allerdings weiter ab.
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