FDP empört über Merks Dank an Mixa

Weiter Wirbel um Walter Mixa: Eine Solidaritätsadresse von Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) für den Augsburger Bischof sorgt jetzt für neuen Stunk in der schwarz-gelben Koalition.
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Weiter Wirbel um Walter Mixa: Eine Solidaritätsadresse von Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) für den Augsburger Bischof sorgt jetzt für neuen Stunk in der schwarz-gelben Koalition.

MÜNCHEN Nachdem Merk der These des katholischen Oberhirten beigepflichtet hatte, wonach die sexuelle Revolution Mitschuld am Missbrauch von Kindern durch katholische Geistliche trage, reagierte FDP-Generalsekretärin Miriam Gruß empört: „Von Herrn Mixa ist man ja einiges gewohnt, aber dass Bayerns Justizministerin diese Äußerungen auch noch lobt, verschlägt einem die Sprache“, sagte sie am Freitag. Statt sich um eine ehrliche Aufarbeitung der Missbrauchsfälle zu bemühen, zeige der Bischof mit dem Finger auf andere. Gruß giftig: „Ausgerechnet dort, wo die sexuelle Revolution nie stattgefunden hat, soll sie schuld am Kindesmissbrauch sein.“

Mixa hatte für viel öffentliche Kritik gesorgt, als er behauptet hatte, die „sexuelle Revolution“ in der Gesellschaft sei „sicher nicht unschuldig“ am Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche. Allerdings liege die Zahl der Fälle in kirchlichen Einrichtungen in einem „verschwindend geringen Promille-Bereich“. Merk hatte sich „sehr dankbar für diese klare Stellungnahme“ gezeigt und hinzugefügt: „Selbstverständlich hat die Freizügigkeit dazu beigetragen, die Hemmschwelle zu senken.“

Diese Äußerungen der Ministerin dürften „so nicht stehenbleiben“, forderte FDP-Fraktionschef Thomas Hacker. Der Rechtsexperte der Liberalen, Andreas Fischer, warf Merk die „Verhöhnung der Opfer“ vor: „Die sexuelle Revolution in Deutschland war eine gesellschaftliche Entwicklung, die sich dem modernen Verständnis von Sexualität angepasst habe. Dies dürfe aber keinesfalls eine Entschuldigung für sexuelle Übergriffe gegenüber Schutzbefohlenen sein. Wenn sich Merk die „unglücklichen Erklärungsversuche“ zu eigen mache, erweise sie den Missbrauchsopfern einen Bärendienst, so SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher.

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