Faule Extremisten

Sie sind dagegen, faul und teuer. Und trotzdem können Europas Populisten mit Stimmenzuwächsen rechnen
von  AZ
Nigel Farage, Chef der britischen Nationalisten von UKIP, will zwar raus aus der EU, lässt sich aber vom EU-Parlament fürstlich entlohnen.
Nigel Farage, Chef der britischen Nationalisten von UKIP, will zwar raus aus der EU, lässt sich aber vom EU-Parlament fürstlich entlohnen. © dpa

Brüssel  - Im nächsten EU-Parlament werden schätzungsweise 20 Prozent der Abgeordneten Europa und genau dieses Parlament ablehnen. Das sagen die Meinungsforscher, und wenn sie recht behalten, werden die Protestimmen ein teures Verlustgeschäft für deren Wähler. Die Frontleute sind nicht nur dagegen, sie sind auch noch faul und teuer.

Laut "Votewatch" einer Organisation, die Aktivitäten der Abgeordneten beobachtet, hat beispielsweise Nigel Farage, der Chef der britischen UKIP-Partei, zwar ein Union-Jack-Fähnchen auf seinem Pult vor sich. Aber er hat null Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen, null Änderungswünsche, null Legislativberichte auf dem Arbeitskonto. "Wir bemessen unsere Aktivitäten nicht an der Teilnahme an Ausschüssen" höhnt Farage,  "sondern daran, wie schnell wir das Land aus der EU herausführen". Farage kann mit einem Viertel der Stimmen rechnen

Im Durchschnitt bekommt jeder Abgeordnete des Parlaments 10.000 Euro Diäten. Bis zu 150 der 751 Sitze könnten von Parlamentariern besetzt sein, die das Parlament abschaffen wollen. Deren Diäten wird den Steuerzahler rund 1,5 Millionen Euro kosten.

Ob Geert Wilders aus den Niederlanden, die Front National von Marine Le Pen aus Frankreich oder die sezessionistische Lega Nord aus Itlaine. Ihre Arbeitsbilanz ist unterirdisch, sie verweigern sicj der Parlamentsarbeit.

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