Wissenschaftler: CDU könnte Status als Volkspartei verlieren

Eine Wahlniederlage könnte für die CDU im parteipolitischen Desaster enden - das glaubt Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer. Beispiele aus dem europäischen Ausland gebe es genug.
dpa |
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Das Konrad-Adenauer-Haus, Bundeszentrale der CDU, in Berlin.
Das Konrad-Adenauer-Haus, Bundeszentrale der CDU, in Berlin. © Michael Kappeler/dpa
Berlin

Der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer erwartet im Fall einer Wahlniederlage sehr schwere Konsequenzen für die Union und insbesondere für die CDU.

"An der Schwelle"

"Es ist ganz klar, dass die CDU an der Schwelle steht, ihren Status als Volkspartei für immer zu verlieren", sagte Niedermayer dem "Tagesspiegel". In der Europäischen Union gebe es genug Beispiele für christdemokratische Parteien, die nach Wahldesastern zusammengebrochen seien und nie mehr zu alter Stärke zurückgefunden hätten.

Langwierige Kursdiskussionen

Niedermayer sagte: "Ich vermute, dass man einen neuen Parteivorsitzenden braucht, wenn Armin Laschet die Union in die Opposition führt." Der Politologe erwartete auch langwierige Kursdiskussionen. Die Probleme der Union hingen nicht an nur an der Person Laschet, "sondern schlicht und einfach an der inhaltlichen Entkernung der Partei". Viele Wähler wüssten nicht mehr, wofür die Union heute stehe.

Spitzenposition verloren

CDU und CSU haben ihre Spitzenposition in den Umfragen zuletzt an die SPD verloren. Kanzlerkandidat und CDU-Parteichef Laschet versucht drei Wochen vor der Wahl mit Unterstützung eines sogenannten "Zukunftsteams", eine Trendwende einzuleiten.

© dpa-infocom, dpa:210906-99-107162/5

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3 Kommentare
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  • Leserin am 08.09.2021 00:25 Uhr / Bewertung:

    Ich weiss nicht wie und was diese Wissenschaftler denken. Die Tendenz in unserer Gesellschft geht hin zu immer kleinern Gruppen von Partikular-Interessen. Die Grünen sind so als monothematische Partei aus der Anti-Atomkraft Bewegung entstanden. Die Linke hat sich zwar aus der SED entwickelt, ist aber heute eher eine linke Absplitterung von der SPD. Die FDP hat sich als fast monothematischem Partei den Steuern verschrieben. Auch wenn keine 13% Steuersenkungen mit ihr erwarten können. Das weden eher 2-3 % Wohlhabende Menschen. Sie steht also recht fest bei dem Prozentsatz. Und die anderen haben auch etwa so viel. Offensichtlich haben wir so viele Menschen im Land, die zu einer Rückkehr in die 50er-Jahre er Jahre träumen.
    Alles in allem also 6 Parteien, die sich einigermaßen gefestigt haben. Das gibt rechnerisch im Schnitt 100% / 6 = 17% gerundet. Wer soll damit Volkspartei sein? Zusätzlich ist es mit den neuen Medien viel besser Möglich kleinere Gruppen gezielt zu adressieren.

  • Heinrich H. am 07.09.2021 09:09 Uhr / Bewertung:

    .......es ist doch Egal wie sich eine Partei nennt, wenn Sie gegen die Mehrheit ihres Volkes agiert, hat eine Partei auch kein " Recht " gewählt zu werden, die Menschen sind doch nicht so Dumm wie diese " Parteien " immer annehmen !!

  • Der wahre tscharlie am 06.09.2021 16:04 Uhr / Bewertung:

    Das wurde vor Jahren schon beim Absturz der SPD gesagt. Die Zeiten der Volksparteien ist vorbei. Und das gilt auch für die Union.

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