Ex-NSA-Mitarbeiter: Deutschland wurde "Ausspähziel Nummer eins"

Der US-Geheimdienstexperte Thomas Drake hat vor seiner Aussage im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages die besondere Rolle Deutschlands für den US-Geheimdienst betont.
dpa |
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Berlin - Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sei Deutschland zum "Ausspähziel Nummer eins" geworden, sagte der frühere NSA-Mitarbeiter dem "Spiegel". Der US-Geheimdienst habe die Deutschen in gewisser Hinsicht dafür bestrafen wollen, "dass die Attentäter unbemerkt unter ihnen leben, trainieren und kommunizieren konnten". Drake gehörte einst zur Führungsebene des Geheimdienstes und war 2001 ausgestiegen.

Im Interview mit der "Welt am Sonntag" kündigte Drake an, vor dem Bundestag "spezifische Informationen" über die Zusammenarbeit von NSA und Bundesnachrichtendienst (BND) auszubreiten. "Ich habe diese geheimen Absprachen gesehen. Sie sind extrem weitgehend." Im NSA-Untersuchungsausschuss werden am Donnerstag (3. Juli) zum ersten Mal öffentlich Zeugen vernommen. Neben Drake ist auch dessen früherer NSA-Kollege William Binney geladen.

Drake betonte im Vorfeld, die Verärgerung der US-Geheimdienste über Deutschland habe ironischerweise die Beziehung zum BND noch vertieft, "weil die NSA mehr Kontrolle darüber haben wollte, was Eure Jungs hier machen". Deutschland gehöre heute nicht offiziell wie Großbritannien, Australien und die anderen Mitglieder der "Five Eyes" zu den allerengsten Verbündeten der NSA. "Aber die Beziehung ist so eng und wichtig, dass es kaum einen Unterschied gibt", sagte er dem Spiegel.

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