Ex-NPD-Funktionär als Helfer des Neonazi-Trios festgenommen

Weiterer mutmaßlicher Neonazi-Terrorist festgenommen: Der 36 Jahre alte Deutsche steht unter dem dringenden Tatverdacht, die Gruppe„Nationalsozialistischer Untergrund“ unterstützt zu haben.
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Der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben (l. mit Sonnebrille) flankiert von Polizisten, aufgenommen am 18.08.2007 während einer NPD-Demonstration in Jena, in der Mitte der damalige NPD-Parteichef Udo Voigt
dpa 11 Der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben (l. mit Sonnebrille) flankiert von Polizisten, aufgenommen am 18.08.2007 während einer NPD-Demonstration in Jena, in der Mitte der damalige NPD-Parteichef Udo Voigt
Mit Wohlleben ist am Dienstagmorgen (29.11.2011) ein weiterer mutmaßlicher Neonazi-Terrorist festgenommen worden. Er sei dringend verdächtig, die Gruppe «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU) unterstützt zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.
dpa 11 Mit Wohlleben ist am Dienstagmorgen (29.11.2011) ein weiterer mutmaßlicher Neonazi-Terrorist festgenommen worden. Er sei dringend verdächtig, die Gruppe «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU) unterstützt zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.
Ihm wird Beihilfe zu sechs Morden und einem versuchten Mord vorgeworfen.
dpa 11 Ihm wird Beihilfe zu sechs Morden und einem versuchten Mord vorgeworfen.
Der 36 Jahre alte Deutsche soll seit 1995 in rechtsextremistischen Kreisen in Thüringen aktiv gewesen sein.
dpa 11 Der 36 Jahre alte Deutsche soll seit 1995 in rechtsextremistischen Kreisen in Thüringen aktiv gewesen sein.
Seit den 90er Jahren soll Wohlleben in engem Kontakt mit den drei NSU-Mitgliedern gestanden haben.
dpa 11 Seit den 90er Jahren soll Wohlleben in engem Kontakt mit den drei NSU-Mitgliedern gestanden haben.
Dem Thüringer Verfassungsschutz ist Wohlleben seit langem bekannt.
dpa 11 Dem Thüringer Verfassungsschutz ist Wohlleben seit langem bekannt.
In diesem Haus wohnt der EX-NPD-Funktionär.
dapd 11 In diesem Haus wohnt der EX-NPD-Funktionär.
Ein Schild am Haus des Rechtsextremisten Ralf Wohlleben weist auf einen Wachhund hin.
dapd 11 Ein Schild am Haus des Rechtsextremisten Ralf Wohlleben weist auf einen Wachhund hin.
Seit den 90er Jahren soll Wohlleben in engem Kontakt mit den drei
NSU-Mitgliedern gestanden haben. Hier ist er mit Uwe Boehnhardt (M.) zu sehen, im Herbst 1996 in Erfurt im Umfeld eines Prozesses gegen den Holocaust-Leugner Manfred Roeder.
dapd 11 Seit den 90er Jahren soll Wohlleben in engem Kontakt mit den drei NSU-Mitgliedern gestanden haben. Hier ist er mit Uwe Boehnhardt (M.) zu sehen, im Herbst 1996 in Erfurt im Umfeld eines Prozesses gegen den Holocaust-Leugner Manfred Roeder.
Neonazis um Uwe Boehnhardt (graue Jacke, 4.v.l.), Andre Kapke (2.v.r.), Ralf Wohlleben (3.v.r.) und Uwe Mundlos (r.), aufgenommen in Erfurt im Umfeld eines Prozesses gegen den Holocaust-Leugner Manfred Roeder.
dapd 11 Neonazis um Uwe Boehnhardt (graue Jacke, 4.v.l.), Andre Kapke (2.v.r.), Ralf Wohlleben (3.v.r.) und Uwe Mundlos (r.), aufgenommen in Erfurt im Umfeld eines Prozesses gegen den Holocaust-Leugner Manfred Roeder.
Neonazis Böhnhardt (Mitte) und Wohlleben (Links).
dapd 11 Neonazis Böhnhardt (Mitte) und Wohlleben (Links).

In Jena ist ein weiterer mutmaßlicher Neonazi-Terrorist festgenommen worden. Der 36 Jahre alte Deutsche steht nach Angaben der Bundesanwaltschaft unter dem dringenden Tatverdacht, die Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ unterstützt zu haben.

Karlsruhe -– Spezialeinheiten der Polizei haben am Dienstag in Jena den langjährigen NPD-Funktionär Ralf Wohlleben als weiteren Verdächtigen bei den Ermittlungen gegen das Zwickauer Neonazi-Trio festgenommen. Der 36-Jährige sei dringend verdächtig, die Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) unterstützt zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Ihm wird Beihilfe zu sechs Morden und einem versuchten Mord vorgeworfen. Wohlleben soll seit 1995 in rechtsextremistischen Kreisen in Thüringen aktiv gewesen sein; seit den 90er Jahren soll er in engem Kontakt mit den drei NSU-Mitgliedern gestanden haben. Dem Thüringer Verfassungsschutz ist Wohlleben seit langem bekannt. Den Verfassungsschützern zufolge trat er 1999, kurz nach dem Untertauchen des Neonazi-Trios, in die NPD ein.

Mit Unterbrechungen war er von 1999 bis Mitte 2008 Vorstandsmitglied der NPD – von Juli 2006 bis Mai 2008 sogar stellvertretender Landesvorsitzender in Thüringen. Bis etwa Anfang 2010 leitete Wohlleben außerdem mit Unterbrechungen den Kreisverband in Jena. Die Karlsruher Anklagebehörde wirft dem Ex-NPD-Funktionär unter anderem vor, der Neonazi-Gruppe 2001 oder 2002 eine Schusswaffe und Munition besorgt zu haben.

Außerdem soll er ihnen den Kontakt zum mutmaßlichen Helfer des Neonazi-Trios Holger G. vermittelt haben. Erst vor einer Woche war Wohllebens Wohnung durchsucht worden. Damals hatte er noch in einer Zeitung behauptet, das Neonazi-Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe nicht unterstützt und seit 1998 keinen Kontakt zu ihnen mehr gehabt zu haben. Der 36-Jährige soll noch heute dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, hieß es.

Er ist neben der Hauptverdächtigen Zschäpe und dem mutmaßlichen Helfer Holger G. aus dem Raum Hannover und dem in Brandenburg gefassten André E. der vierte mutmaßliche Neonazi, der im Zusammenhang mit einer Mordserie von 2000 bis 2006 festgenommen wurde. Dem Trio werden neun Morde an türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern und einer Polizistin vorgeworfen.

 

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