Ex-BayernLB-Boss: Vermögen einkassiert

Die Münchner Staatsanwaltschaft hat das Millionenvermögen des inhaftierten früheren BayernLB-Vorstands Gerhard Gribkowsky beschlagnahmt.
von  dpa

Werte von gut 20 Millionen Euro: Die Münchner Staatsanwaltschaft hat das Millionenvermögen des inhaftierten früheren BayernLB-Vorstands Gerhard Gribkowsky beschlagnahmt.

München – Die Münchner Staatsanwaltschaft hat das Millionenvermögen des inhaftierten früheren BayernLB-Vorstands Gerhard Gribkowsky beschlagnahmt. Mit Hilfe der österreichischen Behörden sei es gelungen, Werte von gut 20 Millionen Euro sicherzustellen, meldete die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitag) nach einem Bericht von Generalstaatsanwalt Christoph Strötz in der BayernLB-Kontrollkommission des Landtags. Die Münchner Staatsanwaltschaft nahm zu der Meldung nicht Stellung.  

Über seine österreichische Privatstiftung „Sonnenschein“ hatte der ehemalige BayernLB-Vorstand vor allem in Immobilien in Berlin und in Wertpapiere investiert. Das Vermögen stamme aus der Formel 1. Die Staatsanwaltschaft vermutet, das sei Schmiergeld dafür gewesen, dass die Landesbank ihren Formel 1-Anteil zu billig an Investoren verkaufte. Neben Bestechlichkeit werfen die Strafverfolger Gribkowsky auch noch Veruntreuung von Vermögen der BayernLB und Steuerhinterziehung in Deutschland vor.  

Die Landtags-Grünen fordern Nachforschungen, ob es möglicherweise Mittäter oder -wisser Gribkowskys in der BayernLB und im Verwaltungsrat gab. Der Verwaltungsrat habe Gribkowsky damals ein Mandat bei Delta Topco genehmigt, dem Käufer der Formel 1-Rechte, sagte der Grünen-Finanzexperte Eike Hallitzky. Die Formel 1-Rechte seien unter Leitung Gribkowskys vermutlich mehrere hundert Millionen Euro unter Preis verkauft worden. „Was Topco bei dem Deal verdiente, verlor die BayernLB“, sagte Hallitzky.    

Der niederbayerische Abgeordnete fordert deshalb in der Landesbank-Kommission Auskunft, auf welcher Grundlage die übrigen Vorstände und Verwaltungsräte dem Geschäft zustimmten. „Es ist unerklärlich, warum man Gribkowsky so völlig frei schalten und walten ließ, obwohl es bei dem Verkauf um eine Summe von rund 700 Millionen Euro ging“, kritisierte Hallitzky.

 

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