EU rechnet nicht mit raschem Sturz Assads

Die Europäische Union rechnet nicht mehr mit einem raschen Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
von  dpa

Paphos - Ein schneller Sturz Assads ist wohl nicht zu erwarten. Darüber waren sich die EU-Außenminister am Samstag bei einem Treffen in Paphos (Zypern) einig, sagten Sitzungsteilnehmer.

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte, die EU müsse "auch, wenn wir uns das nicht wünschen, darauf vorbereitet sein, dass die Flüchtlinge eine längere Zeit in den Flüchtlingscamps untergebracht sein müssen". "Das heißt, dass es möglicherweise auch noch eine Zeitlang so weitergeht mit der Gewalt in Syrien, dass auch die Wintermonate noch in solchen Flüchtlingslagern überstanden werden müssen."

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sagte: "Wann ist Assad weg? Das kann sechs Monate dauernd, ein Jahr dauern, das kann auch anderthalb Jahre noch dauern." Die Wahrscheinlichkeit, "dass es noch längere Zeit dauert, dass noch Zehntausende ihr Heim verlieren und flüchten müssen und vielleicht leider auch Tausende ihr Leben verlieren", sei sehr groß.

Im Streit um ein Ende der Kämpfe in Syrien ist zwischen Russland und den USA weiter keine Einigung in Sicht. Der Westen gehe einseitig vor und trage nicht zu einer Lösung bei, kritisierte Moskau.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf dem Westen nach einem Gespräch mit US-Außenministerin Hillary Clinton erneut vor, die Rebellen aufzuhetzen. Bei dem bilateralen Treffen am Rande des Wirtschaftsforums Apec nahe der ostrussischen Stadt Wladiwostok hatte Clinton bei Lawrow für mehr Druck auf Assad geworben.

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