EU-Krisengipfel musste ohne Merkel beginnen

«Familienfoto» ohne Angela Merkel: Mit qualmenden Triebwerken musste die Maschine der Kanzlerin in Hannover zwischenlanden. Die Kollegen vom Brüsseler EU-Gipfel fingen trotzdem schon mal an mit den Streitereien.
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Hallo Mirek, aber wo ist Angela? Nicolas Sarkozy mit dem tschischen Ministerpräsidenten Topolanek
AP Hallo Mirek, aber wo ist Angela? Nicolas Sarkozy mit dem tschischen Ministerpräsidenten Topolanek

«Familienfoto» ohne Bundeskanzlerin Angela Merkel: Mit qualmenden Triebwerken musste die Maschine der Kanzlerin in Hannover zwischenlanden. Die Kollegen vom Brüsseler EU-Gipfel fingen trotzdem schon mal an mit den Streitereien.

Eine Panne im Regierungsflugzeug hat Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weg nach Brüssel aufgehalten. Die Kanzlerin musste am Sonntag unplanmäßig in Hannover landen. Merkel reiste daraufhin erst mit großer Verspätung zu dem Brüsseler EU-Gipfel, bei dem es um die Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise ging. Nach Angaben aus Regierungskreisen signalisierte nach dem Start in Berlin eine Warnleuchte die Überhitzung eines Triebwerks. Der Pilot schaltete daraufhin diesen Motor ab und steuerte Hannover als nächstgelegenen Flughafen an. Erst Stunden später konnte Merkel mit einer Ersatzmaschine der Flugbereitschaft der Regierung wieder in Richtung Brüssel weiter fliegen. «Der Pilot hat streng nach Vorschrift gehandelt, mit nur einem Triebwerk kann nicht geflogen werden», hieß es. Auf dem traditionellen «Familienfoto» der Regierungschefs fehlte Bundeskanzlerin Angela Merkel denn auch. Ansonsten startete der EU-Sondergipfel zur Finanz- und Wirtschaftskrise mit Streit um eine angemessene Unterstützung für osteuropäische Länder.

Besondere Finanzhilfen gefordert

Ungarn legte vor dem Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs ein Papier vor, das besondere Finanzhilfen in Höhe von 160 bis 190 Milliarden Euro für die mittel- und osteuropäischen Staaten fordert. Das lehnten Estland, die Slowakei und andere Länder ab. Bereits unmittelbar vor dem Sondergipfel hatten neun mittel- und osteuropäische EU-Länder von führenden Volkswirtschaften wie Deutschland und Frankreich mehr Solidarität und eine Absage an Protektionismus verlangt. Besonders die tschechische EU-Ratspräsidentschaft hatte auf Merkel gesetzt, um protektionistischen Bestrebungen des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy entgegenzutreten. Die Krise in Osteuropa hat inzwischen ein dramatisches Ausmaß erreicht. Vor allem die baltischen Staaten und Ungarn leiden unter dem Abfluss ausländischen Kapitals, das den Aufschwung finanzierte. In Lettland und Ungarn mussten die EU und der Internationale Währungsfonds (IWF) einschreiten, im Baltikum kam es zu Unruhen. Weitere Themen des Gipfels: Angesichts milliardenschwerer Konjunkturpakete überall auf dem Kontinent versuchte die Runde, die Einzelmaßnahmen der Staaten besser abzustimmen. Auch die schwere Krise rund um den Autobauer Opel sollte am Rande zur Sprache kommen. Nicht zuletzt wollte man sich mit Blick auf den Weltfinanzgipfel am 2. April in London abstimmen. Dort sollen neue Finanzmarktregeln beschlossen werden.(AP/dpa)

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