EU-Gipfel: Glücklich getrennt

AZ-Korrespondent Detlef Drewes über den zweitägigen EU-Gipfel.
von  Detlef Drewes
Kommentar zum EU-Gipfel.
Kommentar zum EU-Gipfel. © AZ-Montage/Olivier Matthys/AP/dpa

AZ-Korrespondent Detlef Drewes über den zweitägigen EU-Gipfel.

Theresa May ist gescheitert. Ihr Versuch, mit einer Offerte zum Bleiberecht der EU-Ausländer auf der Insel die Initiative für die Brexit-Verhandlungen zurückzugewinnen, ging nach hinten los. Sollte die britische Premierministerin geglaubt haben, sie könne mit einem "fairen und ernsthaften Angebot" die Fäden wieder an sich ziehen, wurde sie schnell eines Besseren belehrt.

Mehr noch. Die zu Hause angeschlagene Regierungschefin musste auch in Brüssel erleben, dass die Union ohne sie weitermarschiert und die Sympathien sich auf einen neuen Hoffnungsträger richten: Emmanuel Macron. Seine Appelle für eine andere, bessere EU machten Mut. Macron ist das Morgen, May das Gestern. Deutlicher als Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte das niemand sagen: Ihr sei die Zukunft der EU wichtiger als die Brexit-Gespräche.

Tatsächlich markiert dieses Treffen vielleicht keine programmatische Wende, weil spektakuläre Durchbrüche ausblieben, die EU-Flüchtlingspolitik immer noch ein Desaster ist. Aber die Mitgliedstaaten haben den Brexit-Schock überwunden und schauen nach vorne.

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