Kommentar

EU-Bestimmungen in Corona-Zeiten: Chaos pur

Detlef Drewes, Brüssel-Korrespondent der AZ, über das europäische Durcheinander bei Corona-Tests und Quarantäne-Regelungen.
Detlef Drewes |
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Noch während des Lockdowns versprachen sich die 27 EU-Familienmitglieder, fortan alles untereinander abzustimmen – zumindest mit den Nachbarn. Inzwischen ist das längst vergessen. Nationale Sonderbestimmungen haben Hochkonjunktur, die sich nicht selten sogar widersprechen.

Als Brüssel von Berlin zum Risikogebiet erklärt wurde, musste die Bundesregierung um Ausnahmen von der Quarantäne-Pflicht bitten, weil sonst auch EU-Kommissare und sogar Präsidentin Ursula von der Leyen nicht mehr zu Gesprächen in die deutsche Hauptstadt hätte reisen können.

Wohlgemerkt: Es geht beim Tohuwabohu nicht um Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten, die plausibel und gerechtfertigt sein können. Aber das Chaos, das inzwischen auf dem Binnenmarkt angerichtet wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar.

Wenn in einem Fall ein negativer Test vor der Einreise vorliegen muss, im umgekehrten Fall aber erst nach dem Grenzübertritt,
ist das für die Bürger nicht mehr verständlich. Dieses Durcheinander muss beendet werden.

Das ist nicht nur deswegen wichtig, damit trotz der Pandemie die Wirtschaft wieder ins Laufen kommt und der Gesundheitsschutz trotzdem erhalten bleibt. Offenkundige Widersprüche rauben den Maßnahmen ihre Glaubwürdigkeit.

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3 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 02.09.2020 17:59 Uhr / Bewertung:

    Absolut richtiger Kommentar. Das Chaos in der EU in Bezug auf Corona sollte langsam ein Ende haben.

  • Ludwig III am 01.09.2020 22:09 Uhr / Bewertung:

    Wir haben ja noch nicht einmal eine vernünftige Berichterstattung auf EU-Ebenen. Da lässt jedes Land seine Medien nur das erzählen, was jeweils gerade als opportun gilt.
    Wie soll da je aus EU eine Einheit werden?

    Ansonsten gilt das Prinzip des Wettbewerbs. Nicht das der Gleichmacherei. Es ist gut und richtig, wenn Staaten, Bundesländer, Regierungsbezirke, Gemeinden, Städte in Konkurrenz zu einander stehen. Nicht in Gleichschaltung.
    Das ist Wettbewerb. Nicht Planwirtschaft.

  • Der wahre tscharlie am 02.09.2020 18:04 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Ludwig III

    Ich weiß ja nicht, was du uns mit deinem Kommentar eigentlich mitteilen möchtest.
    Du beschwerst dich, dass jedes Land seinen Medien erzählen läßt, was sie für wichtig halten. Gleichzeitig bist du gegen Planwirtschaft.
    Und was hat das im Artikel angesprochene Problem mit dem Prinzip des Wettbewerbs zu tun???

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