Ethikrat: Stellungnahme zu Embryonentests
Gut eine Woche vor der ersten Beratung im Bundestag über Gentests an Embryonen aus dem Reagenzglas bezieht der Deutsche Ethikrat heute zu der ethisch heiklen Frage Stellung.
Berlin - Dabei ist nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" mit einem gespaltenen Votum zu rechnen.
Bei der umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID) werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen außerhalb des Mutterleibs auf Erbkrankheiten untersucht.
Der Ethikrat will über alle denkbaren Argumente für und gegen eine Freigabe der PID diskutieren. Dem Bundestag stehen drei Gesetzentwürfe zur Diskussion. Eine Gruppe von Abgeordneten fordert ein umfassendes Verbot der PID, eine weitere ist für eine begrenzte Zulassung. Eine dritte Gruppe will die Nutzung der PID in Einzelfällen zulassen, die Grenzen aber noch enger fassen.
Mit der Methode sollen Fehl- und Totgeburten oder Geburten kranker oder behinderter Kinder vermieden werden. Die aussortierten Embryonen sterben ab.
Der Deutsche Ethikrat soll die Bundesregierung und den Bundestag in ethischen, medizinischen, rechtlichen und sozialen Fragen beraten. Unter den 26 Mitgliedern sind Mediziner, Naturwissenschaftler, Juristen, Philosophen und Theologen. Die Experten sollen über Forschungsergebnisse zum Beispiel aus der Bio- oder Gentechnologie, der Hirnforschung oder der Reproduktionsmedizin diskutieren. Vorsitzender ist der ehemalige Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig (FDP).