Esken skeptisch zu Schulbetrieb ohne Abstandsgebot

Berlin - Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat Bedenken zu einem Schulunterricht ohne Abstandsgebot nach den Sommerferien geäußert.

"Ich bin sehr skeptisch mit Blick auf das Ansteckungsrisiko, denn die vorliegenden Studien geben uns keine Sicherheit, dass die Gefahr unter Kindern und Jugendlichen zu vernachlässigen ist", sagte Esken dem "Handelsblatt" (Montag). "Jetzt im nächsten Schuljahr auf das Abstandsgebot in den Schulen zu verzichten, ist daher aus meiner Sicht mit einem Risiko verbunden", so Esken weiter.

Die Kultusminister der Länder hatte beschlossen, dass alle Schüler nach den Sommerferien wieder wie gewohnt in die Schule gehen sollen und dass dabei auf die Abstandsregel verzichtet werden soll, "sofern es das Infektionsgeschehen zulässt". Sie wollen noch vor dem Ende der Sommerferien ein Schutz- und Hygienekonzept für die geplante Rückkehr in den Schulbetrieb vorlegen. Wochenlang waren in ganz Deutschland Schulen und Kitas wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Seit Ende April wurde der Schulbetrieb stufenweise wieder aufgenommen.

Esken sagte dem "Handelsblatt", auf jeden Fall müsse vermieden werden, dass Schüler nach den Ferien wieder in vollgestopften Schulbussen unterwegs seien und täglich mit Hunderten anderer Schüler und zig Lehrkräften zusammenkämen, weil alle gleichzeitig Pause machten. Viele Schulen hätten in den vergangenen Wochen Konzepte für kontaktreduzierenden Unterricht entwickelt - "und waren dann sehr überrascht, als sie erfuhren, dass die Politik diese gar nicht für nötig hält".

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