Es war die Wirtschaft, Dummkopf

WASHINGTON - Mehr als 130 Millionen Amerikaner sind zur Wahl gegangen – das waren zehn Millionen mehr als vor vier Jahren bei der Wiederwahl von George W. Bush. Die Wählermobilisierung war enorm. Doch was waren die ausschlaggebenden Themen in diesem Wahlkampf?
Erste Befragungen nach den Wahlen ergaben ganz klar: Das mit Abstand wichtigste Thema war die Finanz- und Wirtschaftskrise. Sechs von zehn Wählern nannten die Sorge um die Volkswirtschaft als wichtigsten Faktor ihrer Wahlentscheidung. Vier von zehn Wählern sagten, dass sich ihre finanzielle Situation in den vergangenen vier Jahren verschlechtert habe.
Andere Themen wie der Irak-Krieg, die Bedrohung durch Terrorismus, die Klima-und Energiepolitik und die Gesundheitspolitik landeten bei der Wahlentscheidung weit abgeschlagen.
Die Erwartungen an den künftigen Präsidenten sind entsprechend hoch: Fast die Hälfte der Wähler gab an, dass sie eine Verbesserung der nationalen Wirtschaftslage in den kommenden vier Jahren erwartet.
Und wer hat nun Barack Obama gewählt? Die Umfragen zeigten ebenfalls klar, dass der junge Senator aus Illinois vor allem junge Erstwähler angezogen hat: Auf drei Obama-Unterstützer bei den Erstwählern (immerhin zehn Prozent der Gesamt-Wählerschaft) kam nur ein einziger McCain-Unterstützer. Und: Bei den Frauen konnte Obama ebenfalls punkten. 60 Prozent der weiblichen Wähler nannte Obama den besseren Präsidenten. Bei weißen Evangelikalen hatte John McCain dagegen einen leichten Vorsprung – allerdings reichte der nach ersten Erkenntnissen offenbar bei weitem nicht aus, die republikanische Machtbasis von George Bush zu verteidigen.