Es geht anders
Auf der Seite gegenüber sehen Sie eine Menge glücklicher Kinder. Herrlich normal und offen für das Leben sind sie, genau das, was Kinder so unschätzbar bereichernd macht für die Eltern, für die Gesellschaft. Nur leider: Es gibt zu wenige von ihnen.
Es läuft was falsch, wenn die größte Volkswirtschaft Europas die niedrigste Geburtenrate hat. Es ist was nicht in Ordnung, wenn in einem der reichsten Länder der Erde Kinder ein Armutsrisiko sind, vor allem für Alleinerziehende. Die blanken Zahlen des Statistischen Bundesamts bedeuten einen Skandal.
Es muss anders gehen, und es geht anders. In Frankreich bekommen Frauen Kinder, ohne dass sie ein Ende ihrer Karriere fürchten müssen. Auch in England mit seinen Klassengegensätzen gibt es offenbar die Rahmenbedingungen, die Familien mehr Nachwuchs planen und bekommen lassen. Selbst in Krisenländern wie Irland ist das Vertrauen in eine gute Zukunft für Kind und Eltern offenbar größer als bei uns.
Das genau ist nämlich der umgesetzte Kinderwunsch: Vertrauensbeweis in eine Umwelt, die Kinder nicht nur als Kostenfaktor begreift.
Dieses Vertrauen hat die Politik in den letzten Jahren und Jahrzehnten sträflich verspielt. Mehr, bessere, qualifizierte Betreuung, das ist und bleibt der erste Schritt. Das muss die vornehmste Aufgabe blieben für die öffentliche Hand. Sicher, das kostet Geld. Aber staatliche Kinderfeindlichkeit können wir uns erst recht nicht leisten.
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