Erster Prozess gegen deutschen IS-Terror-Kämpfer beginnt
Frankfurt/Main - Zum ersten Mal steht ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vor einem deutschen Gericht. Der 20 Jahre alte Syrien-Rückkehrer muss sich vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft dem aus der Stadt stammenden Deutschen vor, sich in der zweiten Jahreshälfte 2013 an der ausländischen terroristischen Vereinigung IS als Mitglied beteiligt und eine schwere staatsgefährdende Straftat im Ausland vorbereitet zu haben.
Kreshnik B. wurde bei seiner Rückkehr im Dezember am Frankfurter Flughafen festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er soll im Juli 2013 zusammen mit anderen Islamisten nach Syrien gereist sein, um dort zu kämpfen. Er legte laut Anklage einen Treueeid auf eine Einheit ausländischer Kämpfer ab, absolvierte eine Ausbildung im Umgang mit Schusswaffen und übernahm Sanitäts- und Wachdienste. Die Anklage wirft ihm auch vor, an drei Kampfeinsätzen teilgenommen zu haben.
Der Prozess beginnt mit hohen Sicherheitsvorkehrungen und großem öffentlichen Interesse auch aus dem Ausland. Der Senat hat zunächst sieben Verhandlungstage angesetzt.