Erste Konferenz der G20-Außenminister eröffnet
Los Cabos - Zum Auftakt der ersten Konferenz der G20-Außenminister im mexikanischen Los Cabos sagte Außenministerin Patricia Espinosa, die internationalen Institutionen seien oft schwerfällig und zu bürokratisch, um gut funktionieren zu können.
"Es gibt viele Themen, die das Leben von Millionen Menschen betreffen, und bei denen die internationale Gemeinschaft nicht den geringsten Fortschritt macht", sagte die Gastgeberin vor den Repräsentanten der G20, bestehend aus 19 Industriestaaten und aufstrebenden Schwellenländern sowie der Europäischen Union. Es gebe zwar viele internationale Organismen, sagte Espinosa. "Aber die Welt hat heute keine Richtung". Die Menschen haben das Vertrauen in die Fähigkeit der Politik verloren, die richtigen Antworten auf ihre Bedürfnisse geben zu können.
Themen der informellen Tagung sind etwa Fragen der nachhaltigen Entwicklung, Handel, Klimaschutz und die Bekämpfung der Korruption. US-Außenministerin Hillary Clinton brachte etwa das Thema Syrien und den Konflikt um das iranische Atomprogramm in die Diskussion ein. "Wir sind über die Ereignisse in Syrien und die Herausforderungen durch den Iran sehr besorgt", sagte sie. Bundesaußenminister Guido Westerwelle forderte am Rande des Treffens Teheran ultimativ auf, seine atomaren Pläne offenzulegen. "Die Zeit der taktischen Manöver ist vorbei", warnte Westerwelle.
Die zweitägige informelle Konferenz geht auf eine Initiative Mexikos zurück, das derzeit den Vorsitz in der Staatengruppe führt. Es gilt vor allem auch als Vorbereitungstreffen für den Gipfel der G20-Staats- und Regierungschefs im Juni in Los Cabos.
Vor dem Beginn der Tagung besuchten die Minister eines der beeindruckendsten Naturschauspiele Mexikos: Sie flogen zur Wal-Beobachtung nach Guerrero Negro, 900 Kilometer nördlich von Los Cabos. Jedes Jahr im arktischen Winter kommen die Wale in die warmen Gewässer an Mexikos Pazifikküste, um hier ihre Jungen zu gebären.
Zur Gruppe der G20 gehören die acht führenden Industriestaaten der Welt, die Europäische Union und aufstrebende Staaten wie China, Südafrika, Brasilien, Mexiko und Indien. Mexiko hat zudem einige andere Staaten zu dem Treffen eingeladen.