Erneut sterben Flüchtlinge in der Ägäis
Athen - Erneut sind Menschen auf ihrer Flucht nach Europa in der Ägäis ertrunken: Vor den Inseln Lesbos, Samos und Agathonisi kamen am Mittwoch sieben Menschen ums Leben, darunter auch vier Kinder. Mindestens sechs Menschen würden noch vermisst, teilte die Küstenwache am Mittwochabend mit.
Vor Lesbos kenterte am Abend ein großes Boot mit zahlreichen Flüchtlingen. Allein dabei starben nach Angaben des Nachrichtensenders Skai mindestens drei Menschen, zwei von ihnen Kinder. Küstenwache, Fischer und andere Helfer hätten aber auch mehr als 90 Migranten aus den Fluten retten können.
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In der Ägäis ist die Wetterlage sehr gefährlich für kleine Boote. Am Mittwochmorgen herrschten Winde der Stärke sieben. "Unter diesen Wetterbedingungen könnte es zu schlimmen Unglücken kommen", sagte ein Offizier der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. Wie das Wetteramt mitteilte, sollen die Winde am Donnerstag die Stärke acht erreichen.
In der Hafenstadt Piräus kamen am Mittwochmorgen 3173 Migranten und Flüchtlinge an. Die meisten wollten weiter nach Westeuropa, wie Migranten Reportern sagten. Aus dem Zentrum Athens fahren täglich dutzende Busse mit Flüchtlingen Richtung Norden an die mazedonische Grenze.
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Griechenland hat versprochen, bis zum Jahresende Aufnahmelager für 30 000 Menschen bereitzustellen und rund 20 000 Migranten in Wohnungen unterzubringen. Der zuständige stellvertretende Migrationsminister Ioannis Mouzalas wollte am Mittwoch nicht sagen, wo diese Lager errichtet werden sollen. "Wir suchen zusammen mit dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen nach geeigneten Orten", sagte Mouzalas im Fernsehen.
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