Erneut Roma-Lager in Frankreich geräumt

Im französischen Évry ist die Polizei am Montag gegen eine illegale Siedlung von Roma vorgegangen. Als "unerträglich" bezeichnete der französische Innenminister Manuel Valls die Zustände in dem Lager.
von  dpa

Im französischen Évry ist die Polizei am Montag gegen eine illegale Siedlung von Roma vorgegangen. Als "unerträglich" bezeichnete der französische Innenminister Manuel Valls die Zustände in dem Lager.

Évry/Paris - Erneut ist in Frankreich ein Roma-Lager geräumt worden. Am Montag ging die Polizei gegen eine illegale Siedlung in Évry südlich von Paris vor. Dort lebten seit Monaten etwa 70 Menschen entlang einer Bahnlinie.

Der französische Innenminister Manuel Valls, bis Juni Bürgermeister in Évry, bezeichnete die sanitären Verhältnisse in dem Lager als "unerträglich".

Valls kündigte in einem Interview an, im September nach Rumänien zu reisen. "Ich möchte wissen, warum Integrationspolitik in den Ursprungsländern der Roma nicht möglich ist", sagte Valls.

Der Umgang mit Roma aus Rumänien stößt in Frankreich immer wieder auf Kritik. Nach umstrittenen Räumungen und Abschiebungen von Roma hat sich auch die EU-Kommission der Sache angenommen. Die französische Regierung betont stets, auf rechtlich einwandfreier Basis gegen die Lager vorzugehen.

Präsident François Hollande hatte im Wahlkampf angekündigt, er wolle mit dem Thema sensibler umgehen als sein Vorgänger Nicolas Sarkozy. In der vergangenen Woche hatte die Regierung eine besondere Steuer für französische Unternehmer ausgesetzt, die Rumänen oder Bulgaren beschäftigen. Das hatte die EU-Kommission als "eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Integration der Roma in Frankreich" begrüßt.

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