Ermordet nach der Christmette

Ägypten: Sechs Christen und ein Wachmann erschossen - als sie nach der Weihnachtsmesse noch vor der Kirche plauderten
von  Abendzeitung
Rami Ramsi liegt verletzt im Krankenhaus: Er gehört zu den Gläubigen, die von den Kugeln getroffen worden sind.
Rami Ramsi liegt verletzt im Krankenhaus: Er gehört zu den Gläubigen, die von den Kugeln getroffen worden sind. © ap

Ägypten: Sechs Christen und ein Wachmann erschossen - als sie nach der Weihnachtsmesse noch vor der Kirche plauderten

KAIRO Sie kamen gerade aus der Mitternachtsmesse zum koptischen Weihnachtsfest – da eröffneten muslimische Fanatiker das Feuer: Sechs Christen und ein muslimischer Wachmann starben bei diesem Attentat in Ägypten.

Die koptischen Christen feiern Weihnachten an Heilig Dreikönig. Sie stellen in Ägypten immerhin zehn Prozent der Bevölkerung. Und immer wieder kommt es zu Konflikten mit radikalen Muslimen. Besonders explosiv ist die Lage in Nag Hamadi (in der Nähe von Luxor), weil im November ein christlicher Mann ein muslimisches Mädchen (12) vergewaltigt hat.

"Märtyrer für Jesus"

Und dort passierte nun das Blutbad. Bischof Kirollos: „Ich habe seit Tagen befürchtet, dass an Weihnachten etwas passiert.“ Er selbst habe Droh-Simse bekommen: „Jetzt bist du dran.“ Von einem Fiat aus eröffneten dann die Attentäter das Feuer auf die Gläubigen, die nach der Messe noch plaudernd auf der Straße standen. Sechs Oberschüler und ein Wachmann starben.

Der Haupttäter wurde erkannt, nach ihm wird gefahndet. Die Lage in Nag Hamadi bleibt gespannt – die Christen werfen der Polizei vor, sie nicht ausreichend zu schützen. Angehörige von Opfern zündeten Polizeiautos an, es kam zu Ausschreitungen vor der Klinik. Eine Christin schrieb im Internet: „Gütiger Gott, richte diejenigen, die diese Märtyrer für Jesus auf dem Gewissen haben.“

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