Erdogan eröffnet türkische Botschaft in Berlin

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan eröffnet heute (17.00 Uhr) die neue Botschaft seines Landes in Berlin. Zu der Zeremonie werden neben Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) mehr als 1400 Gäste erwartet.
von  dpa

Berlin - Nach fast 70 Jahren bekommt die Türkei wieder eine Vertretung im historischen Botschaftsviertel der deutschen Hauptstadt.

Die Kosten für das Gebäude werden mit rund 30 Millionen Euro beziffert. Es gilt als weltweit größtes Bauprojekt der Türkei im Ausland. In Deutschland leben rund 2,5 Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln, in Berlin haben mehr als 100 000 Menschen einen türkischen Pass.

Um einen mit Glas überdachten Innenhof, der den Bosporus symbolisieren soll, haben die Architekten einen repräsentativen Bereich mit Festsaal und Botschafterbüro sowie einen Bürotrakt angeordnet. Die Glasfenster in der Fassade aus türkischem Kalkstein sind mit Ornamenten verziert.

Bei Erdogans politischen Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch wird es auch um die Lage in Syrien und um die Situation syrischer Flüchtlinge gehen. Die Bundesregierung ist bisher der Ansicht, dass den Flüchtlingen am besten in der Region geholfen werden kann. Berlin hat dafür über 50 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt, vor allem für Flüchtlinge in Syrien selbst, in Jordanien und im Libanon. In der Türkei sind bisher mehr als 100 000 syrische Flüchtlingen angekommen.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), erwartet vom Berlin-Besuch Erdogans eindeutige pro-europäische Signale. Nötig sei "eine klare Ansage, dass die Türkei am Reformkurs in Richtung EU festhält und diesen mit neuem Schwung versehen will", sagte Polenz der "Süddeutschen Zeitung".

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