Erdgas-Pipeline in der Schwebe - eine politische Zwickmühle
Angela Merkel lässt die Zukunft der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 in der Schwebe - und droht damit wortlos dem Kremlchef. Doch wer nun glaubt, die umstrittene Verbindung würde endlich und für alle Zeiten auf dem Meeresboden begraben, sollte sich nicht zu früh freuen. Dagegen spricht, dass schon Milliarden an deutschem Steuergeld in das Projekt investiert worden sind. Die hätte man sonst auch einfach in die Ostsee werfen können.
Dagegen spricht zudem, dass es um Arbeitsplätze im Hafen Mukran in Sassnitz geht - keine Autostunde von Stralsund entfernt, dem Wahlkreis der Kanzlerin. Und letztlich spricht gegen ein Ende der russischen Erdgas-Röhre auch, dass der deutsche Energiebedarf dann anders gedeckt werden müsste. Mit Fracking-Gas aus Trumps Amerika? Ebenfalls politisch und zudem ökologisch äußerst fragwürdig. Dasselbe gilt, würde dann eben noch mehr Öl in Libyen bestellt. Und Atomkraft? Wollen wir doch irgendwie alle nicht mehr.
Das Schweigen der Kanzlerin zeigt deshalb vor allem eins: Wie schwierig es ist, einen Weg aus dieser politischen Zwickmühle zu finden.
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