Kommentar

Entzweite Gesellschaft: Angst oder Abkehr

AZ-Chefredakteur Michael Schilling über die Spaltung der Gesellschaft.
Michael Schilling
Michael Schilling
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Wie fragil die Gesellschaft ist, haben viele Menschen im vergangenen Jahr am eigenen Leib erfahren. Gerade der Umgang mit der Krise, mit Maßnahmen, existenziellen Sorgen oder Impfungen hat Bekannte, Freunde, sogar Familien entzweit. Unversöhnlichkeit ist eingezogen.

Befeuert worden ist diese besorgniserregende Entwicklung durch die Angst-Rhetorik, mit der viele Politiker die Menschen auf (ihren) Kurs bringen wollten, durch die Einteilung in brave Bürger und böse, die Regeln hinterfragen oder missachten.

Verständnis füreinander beginnt in der Sprache

Auch Medien haben mitunter eine ungute Rolle gespielt. Als ob sich jeder entscheiden müsse, ob er lieber Christian Drosten glaubt oder Wolfgang Wodarg, Karl Lauterbach oder Alice Weidel. Als ob es nur Schwarz oder Weiß gäbe und nichts dazwischen. Entweder Angst - oder Abkehr.

Das Verständnis füreinander, also ein Miteinander, beginnt in der Sprache. Ohne verbale Abrüstung gerät der soziale Frieden noch mehr in Gefahr. Zum Verständnis gehört auch, andere Meinungen zu hören und zuzulassen. Gerade (Regierungs-)Politiker sollten hier ein besseres Vorbild abgeben. Aber freilich: nicht nur die.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der wahre tscharlie am 18.06.2021 15:59 Uhr / Bewertung:

    Genauso ist es! Die Angst-Rhetorik.
    Die Politik hat schon immer damit gearbeitet, mal weniger, mal mehr stark.
    Aber inzwischen wissen auch z.B. die "Querdenker" diese Rhetorik für sich zu nutzen. Und das kann eine Gesellschaft spalten.
    Deshalb sollte sich die Gesellschaft nicht von jeder Angst-Rhetorik treiben lassen, sondern so wie früher, einfach mal den Verstand benutzen.

  • Bongo am 19.06.2021 13:34 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    So wie Du?

  • Ludwig aus Bayern am 18.06.2021 11:26 Uhr / Bewertung:

    "Einteilung in brave Bürger und böse, die Regeln hinterfragen oder missachten." Heutzutage bist gleich ein
    "Verweigerer", nur weilst etwas nicht magst.
    Ein
    "Leugner", nur weilst nicht alles gleich glaubst.
    Ein
    "Verschwörungstheoretiker", nur weil du dir Gedanken machst, wohin es führen kann und offen darüber sprichst.

    Wissenschaft, das ist, wenn man alles stets hinterfragt und Einwänden nachgeht. Fundamentalismus, das ist, wenn man alles unterdrückt, was Zweifel aufkommen liese. Die Tendenz geht eindeutig in diese Richtung. Wer nicht mitmacht, ist ein Nazi. Experte hin oder her.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.