Entscheidung bei Kaffee und Kuchen: Seehofer verzichtet ganz auf Berlin
Der designierte CSU-Chef Horst Seehofer tut alles, um auch bayerischer Ministerpräsident zu werden. Dafür will er jetzt sogar auf eine Karriere in der Bundespolitik verzichten. Der Parteivorsitzende soll künftig doch nicht in Berlin sitzen, sondern in der Staatskanzlei in München. Heute am Nachmittag fällt nach AZ-Informationen die Entscheidung - bei Kaffee und Kuchen.
Der designierte CSU-Vorsitzende Horst Seehofer wird bei der bevorstehenden Bundestagswahl 2009 nicht als Spitzenkandidat der CSU antreten. Er wird Berlin ganz den Rücken kehren – und nach München gehen, um bayerischer Ministerpräsident zu werden. So wie damals Franz Josef Strauß. Auch eine Pro-Forma-Kandidatur wird es nicht geben. Das teilte Seehofer nach Informationen der AZ bereits der CSU-Spitze und seinem Bezirksverband Oberbayern mit.
Damit will er Bedenken entgegentreten, der künftige Bayerische Ministerpräsidenten könnte nach neun Monaten schon wieder nach Berlin wechseln. Bisher hatte Seehofer immer vehement dafür gekämpft, dass der Chef der CSU in Berlin sitzen müsse.
Beim Nachmittagskaffee in der CSU-Geschäftsstelle in Ingolstadt soll heute die Entscheidung fallen. Es kommen um 15 Uhr die beiden Mitbewerber, Innenminister Joachim Herrmann und Wissenschaftsminister Thomas Goppel, sowie der Vorsitzende der mächtigen Oberbayern-CSU, Siegfried Schneider. Die drei wollen Herrmann zum Aufgeben bewegen. Ihm werden inzwischen keine großen Chancen mehr eingeräumt. Angela Böhm